Redaktion:
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Redaktion: Sie sind seit 26 Jahren im Gemeinderat. Gibt es ein Thema, das Sie begleitet?
Ulrike Saghi: Als ich im Gemeinderat angefangen habe, war die Abschaffung von Garconnièren ein erstes Anliegen. Wir sind auf Widerstand gestoßen, aber ab 1993 hat man tatsächlich aufgehört, diese im großen Ausmaß zu bauen. Nun fängt man mit dem Argument, es sei günstiger, wieder damit an. Das finde ich schade. Die Wohnung ist ja nicht günstiger, der Preis für den Quadratmeter bleibt ja gleich. Es geht um Lebensqualität, auch bei kleinen Einheiten sollten Wohn- und Schlafbereich getrennt sein.
Apropos Wohnen. Neos und FPÖ üben Kritik am geplanten Kreativzentrum Rauchmühle. Die Kosten dafür seien viel zu hoch. Ich stehe ohne Wenn und Aber zu diesem Projekt. Vor allem, wenn ich mir anschaue, wie viele Millionen Euro im Bauausschuss durchgewinkt werden. Die Stadt hat eine große Verantwortung, und da muss Geld in die Hand genommen werden. Es kann nicht sein, dass die Privaten alles aufkaufen, dann galoppieren die Grundstückspreise noch weiter davon.
Im vergangenen Jahr sagten Sie, dass das Ihre letzte Periode als Gemeinderätin sei. Was werden Sie in Zukunft machen?
Ich werde auch weiterhin in irgendeiner Form politisch aktiv bleiben. Außerdem habe ich die Ausbildung zur Heilpraktikerin gemacht und eine eigene Praxis. Meine Familie darf natürlich auch nicht zu kurz kommen.
Sie sagten, dass Sie sich für die Bürgerliste junge Quereinsteiger im Gemeinderat wünschten. Welche Voraussetzungen müssen sie haben?
Die neuen Gemeinderätinnen und Gemeinderäte müssen nicht unbedingt jung sein, aber sie müssen unsere Werte vertreten. Sie müssen mit Herzblut bei der Sache sein, sich für junge Familien starkmachen und Perspektiven schaffen. In der jüngeren Vergangenheit kommt es immer mehr zu einer Entsolidarisierung in allen Bereichen der Gesellschaft. Da stelle ich mir schon die Frage, woran sich die Jugendlichen noch orientieren sollen. Gewerkschaften und andere Interessenvertretungen sind ebenfalls wichtig und gehören nach wie vor gestärkt.