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Stieglgründe in Salzburg-Maxglan: Bürger können jetzt mitreden

500 neue Wohnungen sind in Maxglan geplant. Der Bürgerdialog hat nun begonnen. Von dem Quartier soll auch die Nachbarschaft profitieren.

Auf den ehemaligen Stieglgründen in Salzburg-Maxglan soll ein Quartier mit 500 Wohnungen entstehen.
Auf den ehemaligen Stieglgründen in Salzburg-Maxglan soll ein Quartier mit 500 Wohnungen entstehen.

Trotz sommerlicher Temperaturen am Dienstagabend und Fußball-Europameisterschaftsspielen sind etwa 200 Personen in den SN-Saal gekommen - überwiegend aus der Nachbarschaft. Der Anreiseweg war demnach kurz. Denn es war der Startschuss für die Bürgerdialoge zum Bauprojekt "Glangärten" auf den ehemaligen Stieglgründen in Salzburg-Maxglan.

Mit mehr als fünf Hektar ist diese Fläche die größte Baulandreserve in der Stadt Salzburg. Darauf sollen gesamt 500 Wohnungen gebaut werden. Aber nicht nur das: Nach Auskunft von Planungsstadträtin Anna Schiester (Bürgerliste) werden dort etwa ein Kindergarten mit vier Gruppen, ein Seniorenwohnhaus sowie ein Bewohnerservice am Areal Platz finden. "Dazu eine lebendige Sockelzone mit Geschäften und Lokalen." Sie wolle bei Großprojekten der Stadt künftig nicht mehr hinter verschlossenen Türen planen.

Die Anrainerinnen und Anrainer sind daher in dem vom Büro raumsinn moderierten Bürgerdialog eingeladen, ihre Bedenken und Ideen vorzubringen. Am ersten Abend betrafen die meisten Wortmeldungen den Verkehr im Stadtteil. "Es gibt nur wenige Parkplätze, die Situation ist schon jetzt belastet, es wird also Stau geben", ist sich etwa Anrainer Maximilian Bauer sicher. Ähnlich schildert es sein Nachbar Roland Mayrhofer: "Es wird dort zu wenig kontrolliert von der Polizei." Positiv sei für ihn, dass bereits in dem frühen Planungsstadium informiert werde.

Nicht alles von der Bevölkerung vorgeben lassen

Umgesetzt wird der Bau von einem Konsortium aus den Wohnbauträgern Bergland, Myslik und Spiluttini, das sich im Vorjahr den Zuschlag für das Bauland der Stiegl Immobilien GmbH gesichert hat. Als Bauträger werde man sich nicht alles von der Bevölkerung vorgeben lassen, wie Philipp Radlegger von Bergland und Sprecher des Konsortiums, mitteilt. "Die Bürger können nicht entscheiden, wie hoch das Gebäude wird, oder die Anzahl der Stellplätze. Aber es ist wichtig, zu erfahren, was die Menschen in Maxglan brauchen, wie etwa Aufenthaltsflächen. Das nehmen wir gerne mit."

1000 neue Nachbarn

Die Zufahrt wie die Parksituation seien noch nicht geklärt, sagt Radlegger. "Ein Parkhaus ist nur eine Möglichkeit. Wir streben an, das Quartier an der Oberfläche autofrei zu gestalten." Eine Lärmschutzwand zum Austria-Stadion solle die Bewohner entlasten. Aber er sei sich bewusst, dass eine grüne Wiese für die Anrainer etwas anderes sei als eine neue Siedlung mit 500 Wohnungen - und somit 1000 neuen Nachbarn. Der Baustart sei frühestens im Jahr 2026 geplant.

50 Prozent sollen geförderte Mietwohnungen sein, 50 Prozent Eigentumswohnungen. "Eine ÖVP-Altlast", wie Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ plus) es beschreibt. "Das ist wohnungspolitisch nicht zufriedenstellend, das sollten 75 Prozent geförderter Mietwohnbau sein. Hier könnte man als Stadt noch einmal nachverhandeln." Die Verkehrssituation solle sich für die Anrainer nicht verschlechtern, fordert Dankl. "Die Nachbarschaft in Maxglan soll von dem Quartier profitieren."

Bürgerbeteiligung: "Zukunftstag Glangärten", Mittwoch,
19. Juni, 16 bis 20 Uhr, im SN-Saal.