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Bürgermeister Harald Preuner: "Stehe als Spitzenkandidat nicht mehr zur Verfügung"

Stadtchef Harald Preuner (ÖVP) verkündete am Freitagvormittag seine Politpension. Bürgermeisterkandidat für die Gemeinderatswahlen 2024 wird der 54-jährige Jurist und Gemeinderat Florian Kreibich.

Pressekonferenz am Freitag: Harald Preuner und sein Nachfolger Florian Kreibich in der ÖVP-Zentrale in Schallmoos.
Pressekonferenz am Freitag: Harald Preuner und sein Nachfolger Florian Kreibich in der ÖVP-Zentrale in Schallmoos.
Pressekonferenz am Freitag: Harald Preuner und sein Nachfolger Florian Kreibich in der ÖVP-Zentrale in Schallmoos.
Pressekonferenz am Freitag: Harald Preuner und sein Nachfolger Florian Kreibich in der ÖVP-Zentrale in Schallmoos.

"Ich stehe nicht mehr als Spitzenkandidat für die Wahl 2024 zur Verfügung", sagt Harald Preuner (ÖVP) am Freitagvormittag. Er werde als Inhaber in seine Fahrschule zurückkehren, überlasse die operative Tätigkeit weiter seiner Frau und werde auch nicht als Fahrlehrer zur Verfügung stellen. In die Wahl wird der Jurist und Gemeinderat Florian Kreibich gehen. Preuner werde bis zum Ende der Funktionsperiode "weiterarbeiten". Priorität haben für Preuner der Budgetabschluss und die Verkehrsausgliederung. Darüber hinaus gelte es beim S-Link noch Antworten auf die Bürgerbefragung im Herbst zu geben.

Preuner berichtete von einer "intensiven Phase des Nachdenkens", bis er zu einer Entscheidung gekommen sei. Ich habe die letzten sechs Monate sehr mit mir gerungen. Weil mir die Arbeit als Bürgermeister nach wie vor sehr viel Spaß macht." Aber: "Ich werde nächstes Jahr 65 Jahre. Für mich war die Frage, ob ich noch einmal antrete." Denn würde er altersbedingt vorzeitig gehen, müsste neu gewählt werden, wofür in der Bevölkerung das Verständnis fehlen würde. "Diese Diskussion wollte ich während des Wahlkampfs nicht haben."

Bürgermeister Preuner im Interview

Kreibich würde auch den Vize machen

Kreibich rechnet mit einem Wahlsieg. Er würde aber auch als Bürgermeister-Stellvertreter in die Stadtregierung einziehen - selbst wenn die KPÖ plus den Bürgermeistersessel erringe. Als zentrales Wahlkampfthema nennt Kreibich das Thema Wohnen. "Wir müssen bauen, bauen, bauen." Sowohl im Miet- als auch im Eigentumsbereich müssten dringend neue "leistbare" Projekte von der Stadt entstehen. Auf den freien Markt könne man keinen Einfluss nehmen.

Als Bürgermeister hat Kreibich Berufsverbot. "Ich habe noch einige Akte als Rechtsanwalt zu erledigen - dann freue ich mich auf den großen Akt der Politik." Es werde eine große Sache. Als Anwalt habe er das Geld mit Streiten verdient. In der Politik stünden für ihn aber lösungsorientierte Ergebnisse im Vordergrund. "Nach der Wahl müssen wir mit allen Fraktionen Leuchtturmprojekte definieren und diese gemeinsam umsetzen."

Unterkofler war als Nachfolgerin "nie ein Thema"

Als mögliche Preuner-Nachfolgerin wurde auch Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler genannt, die 2018 von den Neos zur ÖVP gewechselt war. "Für Barbara Unterkofler war die Position als Bürgermeisterin nie ein Thema", sagt Preuner. Sie habe drei Kinder und die Position sei daher für sie nicht vereinbar. Genannt wurde als Kandidat auch ÖVP-Stadt-Klubobmann Christoph Fuchs. "Dieser möchte in der Wirtschaftskammer bleiben", sagt Preuner.

13 Jahre lang Vizebürgermeister

Preuner ist seit 10. Dezember 2017 Bürgermeister der Stadt Salzburg. Er setzte sich nach dem Rücktritt von Heinz Schaden (SPÖ) nach dessen Verurteilung im Swap-Prozess in der Stichwahl knapp gegen den SPÖ-Kandidaten Bernhard Auinger durch. Damals lagen nicht einmal 300 Stimmen zwischen den beiden Kandidaten. Bei der Wiederwahl 2019 lautete das Duell erneut Preuner gegen Auinger. Diesen Wahlgang entschied Preuner - wohl auch wegen des Rückenwinds durch Bundeskanzler Sebastian Kurz - deutlich für sich. Er erreichte 55,6 Prozent der Stimmen. Die politische Karriere des Fahrschulbesitzers begann nach der Wahl 1999 als Gemeinderat und stellvertretender Klubobmann. Ab 2004 fungierte er als Bürgermeister-Stellvertreter.

Das war die Pressekonferenz aus der ÖVP-Zentrale: