Angehörige von Pflegebedürftigen fühlen sich gefrotzelt, wenn sie zur Pflegeberatung gehen, die Hochglanzbroschüren durchblättern und dann im Gespräch erfahren, dass es Wochen, wenn nicht Monate dauern wird, bis auch nur eine Hauskrankenpflege zwei Mal vormittags vorbeischauen kann.
Nun ist es ja nicht so, dass gar nichts passiert. Für mehr Tempo bei Nostrifizierungen oder die Vermittlung von Pflegern aus dem Ausland braucht es die Abstimmung auf Bundesebene. Andere Punkte können Salzburgs Landespolitiker selbst angehen. Seit Herbst bekommen Umsteigerinnen in die Pflege 600 Euro pro Monat, um sich das teure Leben während der Ausbildung weiter leisten zu können.
Ein neues Haus für Übergangspflege ist in Hallein geplant, auch um die Situation in den Spitälern zu entspannen. Pflege muss nämlich immer größer gesehen werden: am besten beginnend beim Besuchsdienst für Ältere gegen die Einsamkeit und der Haushaltshilfe von mobilen Anbietern.
Je besser man dort abpuffert, desto später wird ein Mensch pflegebedürftig. Noch immer wird der Großteil der zu pflegenden Menschen daheim betreut. Geht den Angehörigen die Luft aus, manövriert sich die Gesellschaft in die totale Misere. Deshalb müssen Angehörige dringend in den Fokus der Anstrengungen gerückt werden. Und das zügig, denn mit den jetzt in Pension gehenden Babyboomern steht bereits fest, dass sich die Situation von selbst sicher nicht mehr entspannen wird.