Während in Salzburg-Aigen am Sonntagvormittag um 10 Uhr morgens kleine Schneeflocken vom Himmel fielen, wagten sich Dutzende Menschen trotz eisiger Temperaturen ins Freie. Ihr Ziel: die Stimmabgabe zur Bürgermeisterwahl in der Volksschule Aigen. Dort befindet sich das Wahllokal für die Sprengel 07-09 sowie 07-06. Manuela und Stefan Ziller machten mit ihrer kleinen Tochter Pauline einen kurzen Spaziergang Richtung Volksschule. "Ich habe bereits als Kind gelernt, dass Wählen eine Pflicht ist, die man unbedingt wahrnehmen sollte", erklärte Manuela Ziller. So wolle sie auch ihren Töchtern ein Vorbild sein. "Niemand darf sich beschweren, wenn etwas anderes rauskommt, als das, was man sich erhofft, wenn man nicht selbst aktiv wird", sagte Stefan Ziller. Ähnlich sah das Politikwissenschaftstudent Tobias Christian Leitner. "Wahlen formen die Gesellschaft. Es ist ausschlaggebend, dass wir Bürger mitbestimmen können."
Um kurz nach 10.20 Uhr verließ Johann Georg Holzer das Aigner Wahllokal. Er sei interessiert daran, dass sich etwas verbessere. "Ob man die Situation tatsächlich verbessern kann, ist aber natürlich die Frage", fügte er schmunzelnd hinzu.
Viele rechnen mit einer Stichwahl am 10. Dezember
Im Wahllokal für den Sprengel 14-02 im Seniorenwohnhaus Nonntal war am Vormittag noch nicht allzu viel los. Während einige Menschen nur auf Besuch kamen, gab Veronika Buchta ihre Stimme für den künftigen Bürgermeister ab. Für die 17-Jährige war es bereits ihre dritte Wahl. "Ich finde es gut, dass ich bereits wählen darf. Schließlich habe auch ich eine eigene politische Meinung." Auch in ihrem Freundeskreis würden alle wählen gehen. "Wir haben uns in den Pausen und in der Freizeit viel über die Wahl unterhalten." Auch Marianna Lingg legte großen Wert darauf "ein bisschen mitbestimmen zu können". "Ich gehe zu absolut jeder Wahl und Bürgerbefragung", sagte die Salzburgerin.
Dutzende Menschen parkten am Sonntagvormittag um 11 Uhr vor dem Landesfeuerwehrverband Salzburg in der Karolingerstraße 30. Dort befindet sich das Wahllokal für den Sprengel 10-18. "Unsere Vorfahren haben sich das Wahlrecht bitter erkämpft, dieses sollten wir daher unbedingt nutzen", sagte Eva Timmerer-Maier, die gemeinsam mit Tochter Julia ihre Stimme abgab. Die beiden Frauen waren sich einig, dass es zu einer Stichwahl am 10. Dezember kommen werde. Ebenso sicher war sich darüber auch Helene Mottl. "Wählen gehen ist ein Muss, auch wenn es in diesem Fall fast schon sinnlos ist. Schließlich müssen wir am 10. Dezember gleich wieder ran", sagte sie lachend.
Im Wahllokal in der Polytechnischen Schule im Andräviertel war die Wahlbeteiligung zu Mittag noch mäßig. Bisher seien weniger Wähler da gewesen wie zur selben Zeit bei der Nationalratswahl am 15. Oktober.