Florian Kreibich will Harald Preuner als Stadtchef beerben. Für ihn geht es bei der Bürgermeisterwahl am 10. März um einen Richtungsentscheid. So erklärt er seinen Hilferuf an die landesweite Parteibasis der ÖVP.
Sie haben die landesweit 25.000 ÖVP-Mitglieder angeschrieben, damit sie Ihnen bei der Mobilisierung für die Stadt-Wahl helfen. Ist das der übliche Weg?Kreibich: Nein, das ist etwas Besonderes. Ich bin diesen Weg gegangen, weil dieses Mal ein links-linker Ruck aus SPÖ und KPÖ plus nicht ausgeschlossen ist. Der hätte Auswirkungen auf das gesamte Land, weil es in Folge eine sehr akzentuierte Politik bedeuten würde. Ich aber möchte eine Politik des Ausgleichs und der Mitte machen, weil ich denke, für die großen Themen, Stichwort Verkehr, braucht es ein Miteinander von Stadt, Land und vor allem den Umlandgemeinden.
Sie sprechen sich für den S-Link als die große Verkehrslösung aus. Wie stehen die Chancen?Die sind intakt. Bei der ersten Bürgerbefragung waren 42 Prozent dafür. So eine extreme Ablehnung wie beim Ausbau der Mönchsberggarage gibt es da seitens der Städter nicht. Was die Leute zögern lässt, sind die noch fehlenden Fakten: Finanzierbarkeit, exakte Trassenführung etc. Diese Fakten gehören auf den Tisch, bevor ein zweites Mal gefragt wird. Aber klar ist: Auch Linz realisiert eine Stadtbahn. Klar ist auch: Wir bekommen rund eine Mrd. Euro dafür vom Bund.
Sie gehen diese Frage durchaus progressiv an. Wieso plakatieren Sie dann "Salzburg muss Salzburg bleiben"?Das hat mit dem Verkehr nichts zu tun, sondern mit der Bevölkerungsentwicklung. Ich sehe das, anders als die SPÖ, nicht so, dass Salzburg auf 180.000 Menschen wachsen muss, und stehe für Stabilität und geordnete Finanzen.
Wenn aber alles so bleibt, wie es ist, in welche Zukunft gehen da die Jungen?Für die unter 30-Jährigen braucht es Startwohnungen nach Vorbild eines Projekts in Obertrum. Dort wurden über einem Supermarkt Wohnungen errichtet, deren Mietzins pro Quadratmeter sieben oder acht Euro beträgt. Wenn wir die Jungen so in der Stadt halten können, vermeiden wir auch Folgeprobleme wie noch mehr Pendler. Für die Entlastung junger Familien müssen wir in der Kinderbetreuung aktiver werden, da hapert es noch.
Die größte Gruppe im Wahlvolk ist häufig ja die der Nichtwähler. Wie wollen Sie die mobilisieren?Indem wir als Politiker aufhören zu streiten und miteinander etwas weiterbringen. Die Leute wenden sich immer dann ab, wenn sie sich nicht gehört fühlen. Mein Arm ist daher ausgestreckt für alle, auf Augenhöhe.
Gilt das auch für das "Schreckgespenst" Dankl?Selbstverständlich.
Warum Kreibich mit dem Slogan "Servus Flo" durch die Stadtteile tourt und was ihm für den Gaisberg vorschwebt.