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Wie Stadtkerne klug entwickelt werden

Sigrid Scharf

Die Fehler der Vergangenheit zieren vielerorts das Straßenbild. Um einen Frequenzbringer (wahlweise Discounter, Fastfood-Tempel, Kino) scharen sich zum Schreien hässliche Fachmarktzentren an den Ortsrändern. In den Kernen selbiger dominieren triste Stimmung und leere Schaufenster.

Bemühungen sind auf dem Weg

Mit Dorf- und Stadtkernentwicklern ist an vielen Ecken und Enden des Landes eine Gegenbewegung spürbar. Dem ist Respekt zu zollen. Wenn man denn weiß, dass sich der Handel künftig etwa auf ein Drittel online und zwei Drittel stationär einpendeln wird und weder Tourismus noch Bevölkerung bis 2040 noch groß wachsen werden, weiß man auch, dass zusätzliche Verkaufsflächen nicht die Lösung sein werden. Im Gegenteil: Qualität vor Quantität, Fokus statt Beliebigkeit muss es heißen.

Stadtentwicklung fängt in der Gemeindestube an

Eine vernünftige Stadtentwicklung fängt in der Gemeindestube an. Nur wer selbst den Plan hat, ist imstande, Vermietern wie Mietern Orientierung zu geben. Auf Landesebene gilt dasselbe: Es liegt an der Politik, weniger Kirchturmdenken einzufordern und das dann unter Umständen sogar zu belohnen. Naiv zu glauben, dieser Plan, basierend gar auf Freiwilligkeit, könnte von heute auf morgen aufgehen. Deshalb braucht es flankierend zu einem übergeordneten Entwicklungsplan eine Art Selbstverpflichtung, sich dann auch daran zu halten. Denn wie so oft bei der Ausgabe neuer Spielregeln könnte es zunächst einmal wehtun, bevor sich Erfolge einstellen.