Die Halleiner ÖVP hat am 10. März nicht nur die absolute Mehrheit in der Gemeindevertretung, sondern am vergangenen Sonntag auch den Bürgermeistersessel in der zweitgrößten Stadt des Landes verloren. Am Dienstagabend hat die Partei daher beschlossen, dass es einen personellen Neustart geben muss - Generationenwechsel inklusive. Noch-Bürgermeister Maximilian Klappacher zieht sich zurück. "Ich bin dem Team der Halleiner Volkspartei natürlich nach wie vor freundschaftlich verbunden und stehe auch als Funktionär voll zur Verfügung. Mir ist es besonders wichtig, dass jetzt ein Neubeginn und ein Generationswechsel stattfindet. Das neue Team rund um Florian Scheicher hat meine volle Unterstützung". Der 26-jährige Scheicher übernimmt damit das Amt des Vizebürgermeisters in der neuen Halleiner Stadtregierung.
"Wir können nach diesem Wahlergebnis nicht zur Tagesordnung übergehen. Wir haben die Botschaft der Wählerinnen und Wähler nicht nur gehört, sondern auch verstanden. Sie war unmissverständlich", sagt Scheicher. Ihm sei es wichtig, das Vertrauen zurückzugewinnen. "Wir haben daher am Dienstag gemeinsam vereinbart, nicht nur einen personellen Umbruch in der Halleiner Volkspartei durchzuführen, sondern vor allem einen inhaltlichen und stilistischen. Wir werden in den nächsten Tagen die Fraktionsgespräche führen und unsere konstruktive Arbeit für Hallein fortführen", sagt Scheicher.
Stöckl kritisierte seinen Nachfolger scharf
Max Klappacher hat erst im Dezember 2018 das Bürgermeisteramt von seinem ÖVP-Vorgänger Gerhard Anzengruber übernommen. Zuvor war Christian Stöckl (jetzt Landeshauptmann-Stellvertreter) Bürgermeister von Hallein. Er hatte nach der Wahlniederlage massive Kritik an seiner eigenen Partei und den Funktionären geübt. Anzengruber habe sein Amt zu spät an Klappacher übergeben. Und es habe zu wenig Leistungsbereitschaft für die Bevölkerung von Hallein gegeben, meinte Stöckl. "Man muss die Ängste, Sorgen und Wünschen der Menschen ernst nehmen. Leider ist das bei meinem Nachfolger zu wenig passiert."