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Feuer und Flamme für das alte Handwerk

Stefan Geretschläger führt die Schlosserei Schmidt am Fuße der Festung. Er ist mit Anfang 30 in große Fußstapfen getreten. Bereits in erzbischöflicher Zeit loderte in der Herrengasse das Feuer in der Esse.

Mit 32 Jahren Geschäftsführer der traditionsreichen Schlosserei Schmidt in der Herrengasse: Stefan Geretschläger, hier in seiner Werkstatt.
Mit 32 Jahren Geschäftsführer der traditionsreichen Schlosserei Schmidt in der Herrengasse: Stefan Geretschläger, hier in seiner Werkstatt.
Mit 32 Jahren Geschäftsführer der traditionsreichen Schlosserei Schmidt in der Herrengasse: Stefan Geretschläger, hier in seiner Werkstatt.
Mit 32 Jahren Geschäftsführer der traditionsreichen Schlosserei Schmidt in der Herrengasse: Stefan Geretschläger, hier in seiner Werkstatt.
Mit 32 Jahren Geschäftsführer der traditionsreichen Schlosserei Schmidt in der Herrengasse: Stefan Geretschläger, hier in seiner Werkstatt.
Mit 32 Jahren Geschäftsführer der traditionsreichen Schlosserei Schmidt in der Herrengasse: Stefan Geretschläger, hier in seiner Werkstatt.
Mit 32 Jahren Geschäftsführer der traditionsreichen Schlosserei Schmidt in der Herrengasse: Stefan Geretschläger, hier in seiner Werkstatt.
Mit 32 Jahren Geschäftsführer der traditionsreichen Schlosserei Schmidt in der Herrengasse: Stefan Geretschläger, hier in seiner Werkstatt.
Mit 32 Jahren Geschäftsführer der traditionsreichen Schlosserei Schmidt in der Herrengasse: Stefan Geretschläger, hier in seiner Werkstatt.
Mit 32 Jahren Geschäftsführer der traditionsreichen Schlosserei Schmidt in der Herrengasse: Stefan Geretschläger, hier in seiner Werkstatt.

Das Dengeln und Hämmern gehört in der Herrengasse 12 seit Jahrzehnten zum guten Ton. Schon zu Zeiten der Fürsterzbischöfe war hier eine Pferdeschmiede angesiedelt.

Heute schwingt Stefan Geretschläger den Hammer in der Werkstätte am Fuße der Festung. Der 32-jährige Ebenauer führt seit gut einem Jahr die Geschäfte in der traditionsreichen Schlosserei Schmidt. Zu fünft seien sie im Betrieb, gibt er zunächst etwas wortkarg Auskunft. Mit seinen Mannen fertigt der Schlosser jegliche Schmiedearbeiten, ob Portale, Gartentore, Geländer oder Zäune. "Vielfach sind es kleine Reparaturen für Privatkunden", sagt Geretschläger. Wie zum Beweis kommt gerade eine Laufkundschaft mit einem Auftrag in das 600 Jahre alte Haus. Dort ist im ersten Stock das Büro angesiedelt, ebenerdig lodert das Feuer in der Esse. Im Sommer wird bei offener Werkstatttür gearbeitet. "Die Touristen lieben das und fühlen sich bei uns in einer Art Freilichtmuseum", sagt Geretschläger, der sich zu dem Standort in der Altstadt bekennt. "Bei Baustellen im Stadtkern ist er ein Vorteil. Schwierig gestaltet es sich insofern, als wir jegliches Eisenmaterial in Eigenregie anliefern müssen", sagt der in Eugendorf wohnhafte Ehemann und zweifache Familienvater.

Das erzbischöfliche Bauamt als unmittelbarer Nachbar beschert der Schlosserei Schmidt nach wie vor Aufträge in Salzburgs Kirchen - "vieles bewegt sich im kleinen Rahmen, eine Schlossreparatur da und dort oder die Fertigung von Kerzenständern", wiegelt der junge Unternehmer bescheiden ab. Auch bei der Domrenovierung vor etlichen Jahren war die Traditionsschlosserei Schmidt stark eingebunden. Sie sanierte die Domfenster, schmiedete neue Orgelgitter und entwarf die Gitter und Türen für die neue Krypta.

Das Jahr 1936 markierte ein wichtiges Jahr für das Unternehmen. Damals übernahm der heutige Namensgeber das Ruder. Der Vorbesitzer - er beschäftigte zur besten Zeit 36 Angestellte an zwei Standorten - war in Konkurs gegangen und übergab Alfred Schmidt den Betrieb. Kostenlos. Dafür musste er die nicht unerheblichen Schulden übernehmen. Alfred übergab schließlich Jahre später an Alfred junior. Dieser hatte zwei besonders tüchtige Gesellen, die bereits ihre Lehre in der Schlosserei Schmidt absolviert hatten und sich nach der Pensionierung ihres Chefs dessen Betrieb annahmen: Einer davon war der Vater von Stefan Geretschläger.

Dieser zieht nach seinem ersten Jahr in der Geschäftsführung eine durchwachsene Bilanz. "Von der Auftragslage her passt es sehr gut", erklärt der junge Mann, aber wenn man Mitarbeiter suche, egal ob Gesellen oder Lehrlinge, werde es verdammt schwierig. Der Grund: Die meisten talentierten, jungen Leute drängen heute in höhere Schulen. Wer sich für eine Lehre bei einem Handwerker entscheide, sei nicht immer auch geeignet. Er habe erst kürzlich einen Lehrling wieder ziehen lassen, weil er den Anforderungen einfach nicht gerecht wurde, sagt Geretschläger: "Das ist ein Dilemma."

Ein Dilemma zwar, aber zumindest für ihn ein erträgliches. Denn großartig wachsen kann und will der Unternehmer an diesem Standort ohnehin nicht: "Ich möchte es im Kleinen halten. So wie es jetzt läuft, ist es gut."

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