Es war am 3. März dieses Jahres. Und da war dieser Knalleffekt: Die Bergbahnen AG Wagrain und eine Tochter des Raiffeisenverbandes Salzburg übernahmen die Bergbahnen Flachau GmbH.
Der Anteil der Wagrainer an Flachau beträgt 74,9 Prozent, jener der Raiffeisen-Tochter (Fremdenverkehrs GmbH) 25,1 Prozent. Das führte in der Branche zunächst zu Irritationen. Vor allem tat es das in Flachau.
Jetzt, ein halbes Jahr später, liegen die Ergebnisse eines Prozesses vor, der vor allem viel Platz für die gemeinsame Weiterentwicklung öffnet. Denn künftig ist, als eigenständige Gesellschaft, auch die Alpendorf Bergbahnen AG in St. Johann mit an Bord. Wagrain, Flachau und St- Johann treten künftig als neue Marke auf. Mit neuem Logo und unter dem Namen "Snow Space Salzburg." Man sei drauf und dran, zum größten Skigebiet von Ski amadé zu werden. Wenn sich Liftgesellschaften neu gruppieren, geschieht das oft in Zusammenhang mit Investitionen. Das ist auch diesmal so. 50 Mill. Euro nehmen die drei Bergbahnen zur Gestaltung der gemeinsamen Zukunft in die Hand.
Neubau der Flying Mozart
Größtes Projekt ist der Neubau der Flying Mozart vom Wagrainer Ortszentrum auf das Grießenkar. Kosten: 25 Mill. Euro; Länge: drei Kilometer; Beförderungskapazität zwischen 2400 bis 3500 Personen pro Stunde. Das garantiere eine "deutliche Komfortverbesserung." Eine neue Bahn von der Flying-Mozart-Bergstation auf den Frauenalmsattel in Kleinarl, führt skitechnisch zum Zusammenschluss des "Snow Space Salzburg" mit dem Skigebiet Shuttleberg Flachauwinkl-Kleinarl. Kostenpunkt: 12 Mill. Euro. Gewinn: Das Netz der 120 Pistenkilometer in Flachau, Wagrain und Alpendorf wächst um weitere 40 Kilometer. Es entsteht zudem der Anschluss an das Skigebiet Zauchensee - mit weiteren 50 Kilometern Piste. Dazu muss für 500 Meter der Skibus benützt werden. Nicht zuletzt - das berichteten die drei Christoph Baumann (Wagrain), Ernst Brandstätter (Flachau) und Wolfgang Hettegger (Alpendorf) Bergbahnenchefs bei einem ersten gemeinsamen Auftritt - werde das bestehende Nadelöhr zwischen dem Alpendorf und Wagrain verschwinden. Der Neubau bzw. die Verlängerung der Sonntagskogelbahn 2 macht das möglich. Kosten: 7 Mill. Euro. Hand in Hand damit gehe die Optimierung von Speicherteichen und Beschneiungsanlagen.
Mega-Bahn kommt nicht
Ursprünglich hätte eine sieben Kilometer lange Umlaufbahn die Wintersportler von Flachau nach Zauchensee bringen sollen. Am höchsten Punkt wären die Skifahrer in 300 Meter über Grund unterwegs gewesen.
Das bis zu 70 Mill. Euro teure Mega-Projekt kommt nicht. Die Verbindung Flachau/Zauchensee wird (wie in Punkt 1 und 2 erläutert) auf dem "Landweg" hergestellt. Mit einem speziellen Zuckerl lockt der "Snow Space Salzburg" an Wochenenden vor allem Familien. Zwei Erwachsene und zwei Kinder fahren einen ganzen Tag um 129 Euro Ski.
Die Tageskarte in der Hauptsaison kostet übrigens 51,50 Euro.