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Innovationen für die "Helden des Alltags"

Cornelia Schneider arbeitet an Assistenzsystemen, die älteren Menschen, aber auch deren Angehörigen das Leben erleichtern sollen. Die ambitionierte Pinzgauerin im SN-Porträt.

Innovationen für die "Helden des Alltags"
Innovationen für die "Helden des Alltags"

Die Entwicklung von Informationstechnologien gilt an sich schon als komplexer Aufgabenbereich. Besonders ansprechend wird das Segment aber, wenn die Zielgruppe mit neuen Technologien nur wenig anfangen kann. Cornelia Schneider entwirft Informationstechniken für ältere Menschen sowie pflegende Angehörige und professionelle Pfleger. "Die Zahl an älteren Menschen wird in den nächsten Jahren steigen, die Pflegekräfte werden jedoch weniger werden. Umso wichtiger ist es, im Bereich mobiler Assistenz nach Lösungen zu suchen", erklärt die 32-Jährige.Projekte um "leichte bis mittlere Demenz"Seit 2009 leitet die gebürtige Saalfeldenerin den Kompetenzschwerpunkt "e-Health" am Forschungsinstitut Salzburg Research. Das neueste Projekt von Cornelia Schneider beschäftigt sich mit Senioren, die an "leichter bis mittlerer Demenz" leiden. Ein Assistenzsystem soll Betroffene etwa an das Ausschalten von Haushaltsgeräten erinnern oder die Orientierung erleichtern. Schneider: "Bei Orientierungsproblemen können Erkrankte per Knopfdruck eine Bezugsperson anrufen." Auch Informationen zum aktuellen Standort sollen sich abrufen lassen. Bereits in zwei Jahren könnte ein erster Prototyp des Systems auf den Markt kommen.

Dass das Großprojekt mit einem Gesamtvolumen von 2,8 Mill. Euro Schneider anvertraut wurde, kommt nicht von ungefähr. Die Pinzgauerin hat bislang eine Paradekarriere hingelegt: Zwei Studienabschlüsse im Bereich "Medizinische Informatik und Technik" sowie ein Engagement bei Siemens Medical Solutions haben dafür gesorgt, dass sie sich in einer Männerdomäne etablieren konnte. Im November wurde sie vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie als "FEMtech-Expertin des Monats" ausgezeichnet.Ambitionierte ZukunftspläneFür die kommenden Jahre hat sich Cornelia Schneider ehrgeizige Ziele gesetzt. Ein Doktortitel soll folgen, zudem hat sie beruflich viel vor: "Wir wollen den älteren Menschen selbst, aber auch deren Angehörigen helfen. Für mich sind pflegende Angehörige die großen Helden des Alltags - und diese gehören unterstützt."

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