Am Landesgericht Salzburg ist am Dienstag der Konkurs über die Salzburg Schokolade GmbH in Grödig eröffnet worden - auf Eigenantrag. Nach Auskunft des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV) steht das Unternehmen mit 27,29 Millionen Euro in der Kreide. Dem steht ein Vermögen von 23,35 Millionen Euro gegenüber.
Von der Insolvenz sind 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Es gibt mehr als 600 Gläubiger. Die in Planá (Tschechien) ansässige 100-prozentige Tochterfirma der Schuldnerin, die Salzburg Schokolade CZ s.r.o., ist bis dato vom Konkurs nicht betroffen.
"Sanierbarkeit wird gesondert zu prüfen sein"
Laut KSV ist die Insolvenz primär auf den Wegfall eines Großauftrags 2016 sowie auf einen signifikanten Umsatzrückgang bedingt durch die Coronapandemie 2020 zurückzuführen. "Die vorgelegte Fortbestandsprognose ergibt vorerst ein negatives Ergebnis. Die Sanierbarkeit des Schuldnerunternehmens wird indes gesondert zu prüfen sein", heißt es beim Gläubigerschutzverband.
Zum Masseverwalter wurde Rechtsanwalt Johannes Hirtzberger aus Salzburg bestellt. Die Berichtstagsatzung wurde mit 13. Dezember festgelegt. Die Prüfungstagsatzung soll am 7. Februar stattfinden.
Von der Mozartkugel von Mirabell bis zum "Bobby"
Die Salzburg Schokolade GmbH geht auf das Jahr 1897 zurück und ist ein traditionsreicher Süßwarenhersteller mit einem breiten Süßwarensortiment. Sie ist insbesondere für die "Echte Salzburger Mozartkugel von Mirabell" bekannt, die exklusiv für den US-Konzern Mondelez produziert wird.
Zum Produktsortiment gehört neben Pralinenspezialitäten auch die österreichische Süßwaren-Ikone Bobby Riegel. Weitere bekannte Marken sind: Salzburg Confiserie, Maria Theresia Taler, Schokotaler.com (Webshop) sowie Nordpol-Spezialprodukte für Bäcker. Die Gesellschafter der Salzburg Schokolade GmbH sind die Philipp Harmer Beteiligungs-GmbH in Wien sowie Geschäftsführer Christian Schügerl.