Mit Ende des Jahres ist die "Echte Salzburger Mozartkugel von Mirabell" Geschichte - zumindest die jener Schokokugeln, die auch wirklich in Salzburg produziert werden. Die Salzburg Schokolade in Grödig sperrt wie berichtet ihr Werk zu, 65 Mitarbeiter verlieren den Job. Am Freitag sorgte die an Turbulenzen ohnehin nicht arme Geschichte erneut für Wirbel. Die Verhandlungen um einen Sozialplan für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind gescheitert. "Weder die Eigentümer, die Firma KEX bzw. Heidi Chocolat - hinter der die Julius-Meinl-Gruppe steht -, noch Mondelez Austria als Inhaber der Marke, für die die Mozartkugeln produziert werden, sind bereit, Geld für einen Sozialplan in die Hand zu nehmen", kritisiert Gewerkschafter Daniel Mühlberger (Pro-Ge). Viele Beschäftigte seien mehr als 30 Jahre im Unternehmen, teils beide Ehepartner. Sie müssten jetzt zuschauen, wie das Werk geschlossen werde und bis Jahresende volle Arbeitsleistung bringen, weil sie, wenn sie selbst austreten, ihre Abfertigung verlieren. Pikant sei auch, dass die Geschäftsführung offenbar die gerichtliche Zustimmung zur Auflösung kündigungsgeschützter Dienstverhältnisse anstrebe, von Müttern in Karenz und Betriebsräten. Alle Vorschläge für eine soziale Abfederung habe die Firma abgelehnt.
Ein Sprecher der Salzburg Schokolade bestätigt, dass die Gespräche über einen Sozialplan gescheitert seien. "Es ist schlicht kein Geld da, um mehr zu zahlen als gesetzlich vorgeschrieben." Auch der Eigentümer sei nach hohen angefallenen Verlusten nicht bereit, Geld einzuschießen. Für das Aus der Produktion in Grödig hat man steigende Rohstoffkosten angeführt. Zudem soll der US-Konzern Mondelez, dem die Marke Mirabell gehört, die Produktion an einen anderen Standort vergeben haben. Wo, ist bisher nicht bekannt. Von Mondelez gab es keine Stellungnahme.