Salzburger Konditorei Schatz: "Wir machen das gut"
Vor einem halben Jahr haben Peter Hopfgartner und Michael Hämmerle die Konditorei Schatz übernommen. Wenig Platz und keine Kühlhäuser erfordern eine ganz besondere Herangehensweise.

Hellrosarote Rosen zieren die Tapeten an den Wänden, darüber weiße Gewölbe. In der großen Vitrine, die den halben Raum bestimmt, locken Cremeschnitten, überdimensionale Baisers und Maroniherzen. Ein eigenes Glasregal ist für die Weihnachtsbäckerei bestimmt.
Ganz ihrem Namen entsprechend ist die Konditorei Schatz ein Kleinod am Rande in der Altstadt. Und zwar mit Betonung auf "klein". Im Kaffeehaus gibt es fünf bis sechs runde Tischchen, an die frisch gebackene Köstlichkeiten serviert werden. Frisch ist das Stichwort, denn weil auch die Backstube recht klein ist und kein Kühlhaus vorhanden ist, will hier gut kalkuliert werden. Aufbewahrt werden kann nichts lange und allzu große Mengen müssen gut geplant werden. Ein Glück, dass das Konditormeister Michael Hämmerle gut liegt. "Nach 30 Jahren weiß man schon, wie viel man braucht. Und wenn es um 16 Uhr einmal keine Cremeschnitten mehr gibt, dann ist das auch in Ordnung so. Hauptsache, es bleibt nichts übrig."
Michael Hämmerle ist seit 34 Jahren im Betrieb und sein Arbeitsplatz ist die Backstube. Er hat den Betrieb heuer im Mai gemeinsam mit Peter Hopfgartner übernommen. Beide sind Konditormeister und beide kennen ihren Arbeitsplatz schon lange. Peter Hopfgartner arbeitet seit zehn Jahren in der Konditorei Schatz und ist vorerst für das Kaffeehaus und das Kaufmännische zuständig. "Wir beide verstehen uns und geben uns gegenseitig Sicherheit. Mit jemand anderem hätten wir das nicht gemacht", sind sie sich einig. Drei Jahre lang haben die beiden vorgefühlt, überlegt und verhandelt, bis sich heuer alle einig waren. So haben Helene und Erich Winkler ihre Konditorei nach 40 Jahren übergeben.
Tradition: Alles neu gemacht, damit es bleibt, wie es ist
"Wir haben gestrichen und tapeziert, alles neu gemacht, aber genauso wie es vorher war. Nur ein paar weniger Bilder an der Wand", sagt Michael Hämmerle. Auch sonst wollen die beiden nichts verändern, vielleicht hier und da einmal ein neues Rezept, wie zum Beispiel kürzlich für eine Aperoltorte, ausprobieren. Sehr wichtig ist ihnen, für die Salzburger da zu sein.
Die Laufkundschaft dominiert zwar und Mozartkugeln als Souvenirs gehen besonders gut im Kassenverkauf, dennoch soll die Konditorei Schatz kein Touristencafé sein. Dazu haben die beiden neuen Chefs sogar ein paar Preise leicht gesenkt. Berühmt sind sie für ihre Cremeschnitten, Rigo Jancsi oder Plundergebäck. Ganz besonders ist das Obers-Soufflé, diese Köstlichkeit gibt es wirklich nur hier. "Wir arbeiten gar nicht der Zeit entsprechend", sagt Hämmerle. "Wir haben zu wenig Platz, eine kleine Backstube, kein Kühlhaus. Aber dafür ist eben alles frisch. Auch wenn es wirtschaftliche definitiv eine Herausforderung ist, sind wir auf dem richtigen Weg. Das Kundenfeedback ist überwältigend."
Das Resumee der beiden Chefs nach einem halben Jahr: "Wir schlafen viel weniger als früher, aber das ist gut so. Wir haben das Gefühl, wir machen das gut."
Konditormeister und Salzburgs jüngster Krippenbaumeister
Peter Hopfgartner hat sich diesen Advent noch etwas Besonderes ausgedacht. Er hat nicht nur das eigene Schaufenster mit einer selbst gemachten Krippe dekoriert, er organisiert für diesen Advent eine Krippenausstellung im gesamten Schatzdurchhaus. Peter Hopfgartner ist Salzburgs jüngster Krippenbaumeister, schon mit 15 hat er diese Ausbildung gemacht. "Das liegt mir im Blut. Ich mag es diese kleinen und größeren Bauwerke mit all ihren Details zu gestalten."
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