An der Saalach im Raum Wals-Siezenheim bleibt zumindest abschnittsweise kaum mehr ein Stein auf dem anderen. Im Herbst des Vorjahres begann das Land Salzburg mit der zwei Kilometer langen Aufweitung des Flusses. Die Arbeiten gerieten allerdings ins Stocken. Wegen massiv gestiegener Baupreise musste das Land die Ausschreibung zurückziehen bzw. wiederholen. Spuren erster Grabungen und Rodungen sind aber deutlich zu sehen.
Alles andere als ins Stocken geraten sollen die Bauarbeiten an der Bayernstraße unweit des Saalachufers in Siezenheim. Dort ist die Salzburg AG der Bauherr, erweitert wird auch kein Ufer, sondern die Kapazität in Sachen Biomasse-Heizkraftwerk.
Am Donnerstag fand der offizielle Spatenstich mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Salzburg-AG-Vorstand Leonhard Schitter und Bürgermeister Joachim Maislinger statt. Die eigentlichen Arbeiten hatten bereits begonnen. Die drei Herren nahmen vor einer bereits stattlichen Baugrube Aufstellung, diese wird noch um zehn weitere Meter in die Tiefe gegraben.
Ziel ist die Klimaneutralität
"Siezenheim II", so heißt das neue Heizkraftwerk, soll im Spätherbst 2023 in Betrieb gehen. Fast 41 Millionen Euro investiert die Salzburg AG in dieses Projekt. Rund ein Fünftel der im Zentralraum Salzburg bis nach Hallein benötigten Fernwärme kommt dann aus Siezenheim. Derzeit sind es acht Prozent.
Apropos Anteile: Mit dem Biomasse-Heizkraftwerk werde der CO2-neutrale Anteil der Fernwärmeaufbringung im Verbundnetz Salzburg-Stadt auf insgesamt 40 Prozent erhöht, teilte das Unternehmen mit. Es ist Teil einer Strategie, ehrgeizige Ziele wie Klimaneutralität zu erreichen. "Mit dieser Anlage können zukünftig zusätzlich 8300 Haushalte mit Bio-Fernwärme und weitere 9500 Haushalte in Salzburg mit Ökostrom versorgt werden", sagt Salzburg-AG-Vorständin Brigitte Bach. Durch den Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung wird in "Siezenheim II" neben Wärme gleichzeitig auch Strom produziert.
Technische Daten Siezenheim II
Brennstoffwärmeleistung | 18,6 MW |
Elektrische Leistung | 4,24 MW |
Thermische Leistung im KWK-Betrieb | 11,7 MW |
Jährliche Stromerzeugung | ca. 34 GWh/a |
Jährliche Wärmeerzeugung | ca. 102 GWh/a |
Jährliche CO2-Einsparung | ca. 40.000 t/a |
Grundfläche Kraftwerk | ca. 1400 m2 |
Umbauter Raum | ca. 28.000 m3 |
Kosten HKW inkl. Fernwärmeanbindung | 40,9 Mill. Euro |