Seit seiner Erstausstrahlung am 2. März 1965 in New York haben den Film "The Sound of Music" weltweit mehr als eine Milliarde Menschen gesehen. Die US-amerikanische Produktion wurde nicht nur mit fünf Oscars vergoldet, sondern gilt bis heute als eine der erfolgreichsten Musicalverfilmungen aller Zeiten. Millionen von Fans reisten in den vergangenen Jahrzehnten dorthin, wo die Geschichte der singenden "Trapp Family" ihren Ausgang nahm: in die Stadt Salzburg und das Salzburger Land. "In den USA hat das eine lange Tradition, dass man sich rund um Weihnachten diesen Film ansieht, vielleicht weil man es immer so gemacht hat, schon mit der Oma, bei vielen weckt das Jugenderinnerungen", sagt Inez Reichl-de Hoogh, Bundesbranchensprecherin der Fremdenführer. Die Faszination nehme mit der Zeit im Verhältnis zwar ab, aber weil weltweit mehr Besucher unterwegs sind, ist die Nachfrage nach wie vor groß, sagt sie.
Tourismus profitiert von Filmlocations
Der Erfolg fußt zum Teil auf Schwarz-Weiß-Malerei. Auf der einen Seite stehen die guten Trapps, die sich in den Wirren des Zweiten Weltkriegs ein neues Leben aufbauen, auf der anderen Seite die bösen Österreicher, sprich Nazis - eingebettet in geniale Musik, ländliches Lokalkolorit und eine Liebesgeschichte, die mit der realen Vorlage nur wenig zu tun hat. Reichl vergleicht es mit dem Mythos Sisi - "eine Verklärung, man weiß, dass es so nicht stattgefunden hat, sieht es sich aber trotzdem gerne an".
Der touristische Markt reagiert und bringt Gäste zu den Original-Drehorten, die für viele immer noch Pilgerstätten sind: rund 300.000 im Jahr. "Es gibt in dem Sinne keine Studien, die die Wertschöpfung durch Filmtourismus im Salzburger Land und "The Sound of Music" im Speziellen erheben. Wir wissen aber, dass pro Jahr mehr als 300.000 Gäste ins Salzburger Land kommen, um Originalschauplätze des Films zu besuchen", sagt der für Tourismus zuständige Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP). Viele werden die roten Busse der Herzl Panorama Tours kennen. Sie gehören längst zum Stadtbild von Salzburg.
"The Sound of Music" begeistert Salzburg
Vor Schloss Leopoldskron wurde einst eine der Schlüsselszenen gedreht. In der Gallery des Schlosses ist seit Februar eine Gastausstellung des Salzburg Museums zu sehen. Das Landestheater feiert das Jubiläum mit einer Gala und der Wiederaufnahme von Andreas Gergens Produktion. Auch das Marionettentheater hat seit Jahren eine "The Sound of Music"-Produktion. Ab 20. April lädt Fremdenführerin Reichl-de Hoogh jeden Sonntag zu einer Thementour - für die Einheimischen, wie sie sagt.
Museum öffnet 2026 im Hellbrunn
Nicht rechtzeitig fertig wurde das "Sound of Music"-Museum. Stadt und Land eröffnen es 2026 auf dem Areal des Schlosses Hellbrunn. Die Kosten belaufen sich auf 5,6 Millionen Euro (2,8 Mio. Euro davon zahlt das Land mit Hilfe der Mäzenin Gertraud Ruckser-Giebisch). Als einziger Drehort im Innergebirg gilt das Picknick-Plateau Gschwandt Anger über Werfen. Im Film übt Maria Trapp alias Julie Andrews hier mit den Kindern das Lied "Do-Re-Mi".
Im Jubiläumsjahr wird dieser Weg weiterentwickelt, er kann dann mit neu gesprochener Audiotour per kostenloser Smart-Guide-App erwandert werden. Die Anekdoten zu den Dreharbeiten werden vom US-Amerikaner Nicholas Hammond (74) erzählt, der die Rolle des Filmkindes Friedrich spielte. Laut Sandra Fuchsberger vom örtlichen Tourismusverband erfreue sich der Weg großer Beliebtheit, vor allem bei Amerikanern und Asiaten. Sie kämen sogar in Prinzessinnenkleidern, um sich am Originaldrehort fotografieren zu lassen.



