Es wurde viel besprochen, lange geplant und die ersten Bagger fahren bereits auf: 2024 stehen in einigen Stadtteilen Bauprojekte an. Eine Auswahl, was kommt. Und welche Baupläne sich noch verzögern.
Nonntal: Blumenhändler plant neues Projekt
Das Salzburger Traditionsunternehmen Doll will den Stadtteil Nonntal aufwerten. Blumenhändler Jörg Doll will ein innovatives "Grätzel" in der Nonntaler Hauptstraße errichten. Er investiert gemeinsam mit dem Unternehmen R-K Wohnbau mehrere Millionen Euro in dieses Projekt. Bis Ende 2026 soll rund um seine Gärtnerei ein Viertel mit Geschäften aus unterschiedlichen Branchen, Lokalen, Wohnungen und Büros entstehen. Die Vorbereitungsmaßnahmen sind bereits im vollen Gange. Seine Familie ist mit dem Stadtteil eng verwurzelt. Die Gärtnerei nahe dem Kommunalfriedhof wurde 1929 von den Großeltern Jörg Dolls eröffnet. 1958 übernahmen Irmgard und Franz Doll die Geschäfte, ab 1997 führte Jörg Doll die Gärtnerei.
E-Vorstadt: Strabag will im zweiten Quartal Pläne für das City Center präsentieren
Für die Elisabethvorstadt stehen gleich mehrere Bauarbeiten an: Im nächsten Jahr will die Stadt eine WC-Anlage am Hauptbahnhof bauen. Die Kosten dafür belaufen sich schätzungsweise auf 200.000 Euro. Das Forum 1, die Einrichtung Soziale Arbeit und auch die ÖBB merkten an, dass es dort eine öffentliche Anlage brauche, sagt Baustadträtin Anna Schiester: "Aktuell ist noch offen, ob wir nicht auch noch in einem weiteren Stadtteil ein WC errichten können." Genau wie die anderen kürzlich errichteten Anlagen soll auch jene am Hauptbahnhof barrierefrei gebaut werden. Wann genau die Toilette eröffnet werden soll, ist unklar.
Unklar war lange auch, was mit dem City Center am Hauptbahnhof passieren soll. Im Februar dieses Jahres hatte schlussendlich die Strabag das Gebäude gekauft. "Wir nehmen im nächsten Jahr die ersten Gespräche mit der Stadt auf und stimmen die Planung ab", verrät Projektleiter Dieter Ruff auf Anfrage den Stadt Nachrichten. Im zweiten Quartal 2024 werde man Genaueres wissen. Das A&O Hostel - dessen Gebäude mit der Übernahme jetzt der Strabag gehört - soll weiter in Betrieb bleiben. Der Baukonzern ist von der Lage stark überzeugt, wie der Projektleiter erklärt: "Auch das neue Landesdienstleistungszentrum befindet sich in der Nachbarschaft. Es wird etwas Schönes entstehen. Aber es dauert ein bisschen."
Die Baustelle vom Land findet im dritten Quartal 2026 ein Ende. Die Kosten dafür belaufen sich auf 200 Millionen Euro. Es soll ein modernes Gebäude mit zehn oberirdischen Stockwerken und drei Untergeschoßen entstehen.
Altstadt: Waagplatz wird umgestaltet
2024 fällt auch der Startschuss für die Bauarbeiten am Waagplatz und Mozartplatz: Für 7,2 Millionen Euro wird der Bereich umgestaltet und zusätzlich etwa um schattige Großbäume, Bänke oder Trinkbrunnen erweitert. Für den Umbau im Herbst 2024 muss bereits im Februar an den Kanälen am Mozartplatz gearbeitet werden. Der gesamte Bau soll voraussichtlich bis 2027 fertiggestellt werden.
Unweit vom Waagplatz erweitert das Salzburg Museum aktuell seinen Standort Neue Residenz. Zusätzlich entsteht in Kooperation mit der Österreichischen Galerie Belvedere unter dem Projekt "Belvedere Salzburg" eine neue Kunsthalle im zweiten Innenhof. Dort laufen bereits seit Oktober archäologische Grabungen, der eigentliche Baubeginn ist aber für Sommer 2024 geplant. Die umliegenden Plätze soll der Bau minimal tangieren. Veranstaltungen wie der Rupertikirtag finden wie gewohnt statt.
Maxglan: Hofer errichtet neue Firmenzentrale
Der Diskonter Aldi Süd Holding (Hofer) errichtet im Salzburger Stadtteil Maxglan seine neue Firmenzentrale, in der ab dem Frühjahr 2026 rund 1200 Angestellte arbeiten sollen, die aktuell noch auf sieben Bürostandorte in Salzburg verteilt sind. Der Spatenstich für das Gebäude mit einer Fläche von 34.000 Quadratmetern ist im September dieses Jahres erfolgt. Der Großteil des sechsstöckigen Gebäudes wird als Bürofläche genutzt. Neben den eigentlichen Arbeitsräumen soll es auch ein Mitarbeiterrestaurant, eine Cafeteria, Umkleideräume mit Duschen für Radfahrer, eine Fahrradgarage und E-Ladestationen geben. Mit der Drehscheibe in Salzburg und weiteren Standorten in Eberstalzell und Wien beschäftigt das Unternehmen mehr als 1500 Leute. Die Unternehmensgruppe Aldi Süd ist in elf Ländern auf vier Kontinenten tätig und hat aktuell rund 186.000 Mitarbeiter. Der Lebensmittelhändler betreibt laut eigenen Angaben mehr als 7100 Filialen auf mehreren Kontinenten.
Mülln: Landesklinik baut neuen Standort
Nach Vorarbeiten in diesem Jahr sollen voraussichtlich Mitte 2024 die Bauarbeiten für den neuen Standort der Inneren Medizin III auf dem Gelände der Salzburger Landeskliniken erfolgen. Zu dieser Abteilung gehören die Onkologie, Infektiologie, Rheumatologie und Hämatologie/Bluterkrankungen. Da die baulichen Voraussetzungen der Uniklinik für Innere Medizin III nicht mehr dem medizinischen Stand der Technik entsprachen, hat die Landesregierung einen Neubau beschlossen. Das neue Haus L wird zwischen den Gebäuden B und C für die Versorgung krebskranker Menschen errichtet. Die Fertigstellung erfolgt 2026.
Liefering: Salzburg Ducks mit großem Stadionprojekt
Der Footballverein der Salzburg Ducks hat eine enorme Entwicklung in den vergangenen Jahren hingelegt. 350 Spielerinnen und Spieler zählt der Verein, die in unterschiedlichen Altersstufen aktiv sind. In den vergangenen drei Jahren hat der Club unter der Führung des Riedenburger Architekten Helmut Gappmayer ein Stadionprojekt geplant, das nun umgesetzt wird. In Liefering entsteht eine Anlage für 1500 Zuschauer. Es gibt zudem ein Hauptgebäude mit zahlreichen Büros, ein Fitnesscenter, einen Parkplatz für 273 Autos sowie einen großen Abstellbereich für Fahrräder. Die Bauarbeiten laufen auf Hochtouren. Der Kunstrasen wird gerade verlegt, zudem werden 150 Sträucher und sieben Bäume entlang der neuen Spielstätte gepflanzt, um die Auflagen des Landschaftsschutzes zu erfüllen. Die ersten Spiele im neuen Stadion werden im kommenden Frühjahr stattfinden. Die Kosten belaufen sich auf rund drei Millionen Euro. Die Hälfte davon übernehmen die Stadt und das Land Salzburg. Der Rest wird von der Familie Gappmayer zur Verfügung gestellt. In Zukunft werden am sogenannten "Ducks Pond" (Ententeich) sämtliche Trainings und Spiele der Salzburger Footballer über die Bühne gehen. Zudem sind Trainingscamps für andere Vereine und die Austragung von Spielen der Football-Nationalmannschaft geplant.