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Zug und Auto: ÖBB bauen das Angebot für Carsharing in Salzburg aus

Zuerst mit der Bahn reisen - und dann ein Auto für den letzten Kilometer ausleihen. Das System von Rail & Drive ist auf dem Vormarsch.

Rail & Drive: Die ÖBB haben hinter dem Salzburger Hauptbahnhof 16 Stellplätze für Carsharing geschaffen.
Rail & Drive: Die ÖBB haben hinter dem Salzburger Hauptbahnhof 16 Stellplätze für Carsharing geschaffen.

Mit dem Zug in Salzburg ankommen - und die letzten paar Kilometer mit dem Auto zurücklegen. Das ist das System hinter Rail & Drive. Die Nachfrage nach der Kombination von Zug und Auto steigt. Die ÖBB rüsten jetzt Bahnhof um Bahnhof um. Hinter dem Salzburger Hauptbahnhof beim Ausgang in der Lastenstraße in Schallmoos wurde nun ein Standort für Carsharing der Bahn geschaffen.

"Der Standplatz ist auf 16 Fahrzeuge ausgelegt. Bei sechs Stellplätzen gibt es schon E-Ladesäulen. Die restlichen sollen Schritt für Schritt auf E-Mobilität nachgerüstet werden", sagt ÖBB-Sprecher Robert Mosser. Die technischen Vorarbeiten dafür seien bereits durchgeführt worden. Zudem sei der angrenzende Gehsteig erneuert, die bestehende Schotterfläche mit einer insektenfreundlichen Blühwiese begrünt und fünf Bäume für die Beschattung der Straße gepflanzt worden. Die Kosten für die Umgestaltung betragen rund 480.000 Euro.

Die ÖBB bieten Rail & Drive seit 2018 an. Aktuell können die Kundinnen und Kunden in Salzburg 20 Fahrzeuge buchen. In Österreich besteht das Angebot aus mehr als 400 Autos - und die Zahl steigt.

Wobei ein Trend erkennbar ist: Während die Zahl der Autos mit Verbrennermotor sinkt, nimmt die Zahl der E-Fahrzeuge weiter zu. Ziel der ÖBB ist es, die Zahl der E-Autos bis 2027 um 15 Prozent pro Jahr zu steigern.

Wer nutzt dieses Angebot und welche Strecken werden damit zurückgelegt? "Unsere Hauptkundengruppe ist zwischen 30 und 60 Jahre alt", sagt ÖBB-Sprecher Mosser. Diese nutzt das Fahrzeug im Schnitt für rund zehn Stunden und rund 100 Kilometer pro Buchung. Aktuell sind österreichweit mehr als 36.000 Nutzerinnen und Nutzer bei Rail & Drive angemeldet. Die Zahl steigt pro Monat um 1,5 Prozent.

"Unser Konzept ermöglicht unseren Kundinnen und Kunden, auf einen eigenen Pkw zu verzichten. Rail & Drive versteht sich als Ergänzung zur Bahn: Für den Hauptteil der Strecke nehmen Kundinnen und Kunden den Zug und für den letzten, individuellen Teil der Mobilitätskette steht Rail & Drive zur Verfügung. Unsere Autos haben daher fixe Standorte an den Bahnhöfen."

Entwickelt hat sich Rail & Drive aus dem Carpool der ÖBB, der 2013 gegründet worden war, um die Zahl der ÖBB-Dienstfahrzeuge zu reduzieren und die verbleibenden Dienstfahrzeuge effizienter nutzen zu können.

Am Salzburger Hauptbahnhof folgt ein Projekt dem anderen: Erst kürzlich waren neue Ticketautomaten installiert und der neue, hellere Warteraum wiedereröffnet worden. Nun folgte der Bereich für Rail & Drive.

Jetzt soll ein großes Ärgernis für viele Kundinnen und Kunden am Hauptbahnhof beseitigt werden: "Wir werden in den nächsten Wochen ein neues System zur Gepäckaufbewahrung installieren", sagt Mosser. Die multifunktionalen Locker ersetzen die bisherigen Schließfächer. Diese waren zuletzt immer wieder defekt. Eine Reparatur scheiterte laut ÖBB oft daran, dass Ersatzteile für die sehr alten Geräte teilweise nicht mehr verfügbar sind.

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