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Firmenkooperationen sind noch ausbaufähig

Kooperation. Vor allem EPU und KMU könnten stark voneinander profitieren.

Firmenkooperationen sind noch ausbaufähig
Firmenkooperationen sind noch ausbaufähig

Trotz der raschen Verbreitung von Social Media glauben 84 Prozent der im Auftrag der WKÖ befragten Unternehmen, dass Österreich im Vergleich zu anderen Ländern Aufholbedarf bei der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen hat. Dies zeigt sich auch darin, dass ein Drittel der Unternehmen angibt, in keinem einzigen Bereich mit anderen zu kooperieren, bei den Ein-Personen-Unternehmen (EPU) zählt sogar die Hälfte zu den Kooperationsverweigerern.

Die österreichischen Unternehmen kooperieren laut WKÖ-Studie in der Aus- und Weiterbildung (28 Prozent), gefolgt vom IT-/Telekom-Bereich (24 Prozent) sowie in den Bereichen Personal, Einkauf und Marketing (je 22 Prozent). Weniger kooperationsfreudig erweisen sie sich in den Bereichen Produktion, Logistik oder Forschung und Entwicklung. Auffällig ist, dass größere Unternehmen ab 50 Mitarbeitern deutlich stärker auf Zusammenarbeit setzen als kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und EPU. Nur beim Marketing sind KMU und EPU ebenso aktiv in der Zusammenarbeit wie größere Unternehmen.

Nach ihren persönlichen Erfahrungen mit Zusammenarbeit und Kooperation befragt, sehen die Unternehmen als wichtigsten Vorteil die "Kostenersparnis" (64 Prozent). Auch "Know-how-Transfer" (46 Prozent), die "höhere Qualität der Leistung" (42 Prozent) und effizientere Abwicklung (41 Prozent) werden geschätzt. Bei kleinen Firmen und EPU steht die "höhere Qualität der Leistung" als wichtigster Vorteil im Vordergrund.

Die größten Vorteile durch Kooperation erwarten sich Unternehmen im Bereich der Aus- und Weiterbildung (33 Prozent) sowie im Einkauf (32 Prozent). Am wenigsten geeignet erscheinen ihnen die Produktion (21 Prozent) sowie die Logistik (20 Prozent). Fast ein Fünftel der Befragten (18 Prozent) kann gar keine Vorteile bei der Kooperation mit anderen Unternehmen erkennen.

Es gibt auch Aspekte, die gegen eine Zusammenarbeit sprechen: Je 36 Prozent nennen die "Konkurrenzsituation zwischen Unternehmen" sowie die "Angst vor dem Verlust von Betriebsgeheimnissen". Für jeweils ein Drittel sprechen auch "unklare Verantwortungsbereiche" oder "mangelndes Vertrauen" gegen eine mögliche Kooperation. Auch mit Einrichtungen außerhalb der Wirtschaft zu kooperieren können sich die Befragten gut vorstellen: Knapp die Hälfte würde auf eine Zusammenarbeit im Bildungsbereich bzw. mit Schulen setzen. Auch die Kooperation mit Behörden und Verwaltung oder mit Forschungseinrichtungen ist für mehr als 40 Prozent denkbar.