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Neue Möbel für die Ganztagsschule

Schulbauten. Die derzeitige politische Diskussion um die Ganztagsschulen erfordert im Fall der Umsetzung auch ganz alltägliche Adaptierungen, etwa beim Bau und der Einrichtung der Schulen.

Neue Möbel für die Ganztagsschule
Neue Möbel für die Ganztagsschule


Während die politischen Spitzen der Republik über Möglichkeiten einer Ganztagsschule diskutieren, machen sich Hersteller von Schulmöbeln und Einrichtungen schon so ihre Gedanken über die praktische Umsetzung. "Damit sich Kinder wohlfühlen, müssen Schulen fit für den Ganztagesbetrieb gemacht werden", ist Franz-Josef Wiener, Geschäftsführer von Mayr Schulmöbel aus Scharnstein in Oberösterreich, überzeugt.

Neben Lernen und Spielen gehört auch die Kommunikation zu einem wichtigen Faktor der Nachmittagsbetreuung. Zum Relaxen, Chillen und Austauschen von Erfahrungen ziehen sich Schüler gern auf komfortable Kommunikationsmöbel zurück. Mayr hat dafür etwa das bequeme Klassenzimmereck mit verschiedenen Polsterelementen entwickelt, die sich individuell kombinieren lassen. Die bequemen Sofaelemente lassen sich unterschiedlich anordnen und situationsbezogen aufstellen. Die neuen Sitzgelegenheiten eignen sich bestens für Teamarbeiten im Unterricht sowie für Gesprächsrunden.

Das Unternehmen bietet eine große Palette an ergonomischen Tischen und Stühlen an. Die Höhe des Mobiliars wird individuell an die Körpergröße der Schüler angepasst. Die Tischplatte lässt sich neigen. Dadurch werden Rücken- und Nacken- muskulatur entlastet und die Konzentrationsfähigkeit der Schüler bleibt länger erhalten.

Flexible MöbelsystemeBei der Ausstattung der allgemeinen Unterrichtsräume können bei Bedarf Möbel rasch ausgetauscht oder umgruppiert werden. Immer mehr Schulen in Österreich betrachten den gesamten Klassenraum als dynamische Einheit. Sie verwenden Möbelsysteme, die durch eine flexible Anordnung des Schüler-Arbeitsplatzes die körperliche und geistige Dynamik in der Schule fördern. Speziell Ganztagsschulen bedienen sich der flexiblen Nutzung der Klassenräume.

So können diese bei Bedarf rasch für Frontalunterricht, für Gruppenarbeiten oder am Nachmittag für Hausaufgaben und verschiedene Förderungen umgestellt werden.

Ergonomische MöbelBereits im Volksschulalter sitzen Kinder im Durchschnitt bis zu neun Stunden täglich in der Schule, bei den Hausübungen, vor dem Computer und vor dem Fernseher. Für eine gesunde Entwicklung von Körper und Geist benötigen Mädchen und Buben bis zum 14. Lebensjahr besonders viel Bewegung.

Kommt es hier zu Defiziten, so fehlen wichtige Impulse für die Muskulatur, den Knochenaufbau und die Nerven. Die Folge sind Haltungsschäden, Koordinationsschwächen und Konzentrationsprobleme. Zum Wohle der Schüler werden in den Schulen verstärkt ergonomisch anpassbare Tische und Stühle eingesetzt.

Daten & Fakten
AHS hat die meisten Ganztagsmodelle

Laut nationalem Bildungsbericht dominiert derzeit bei den ganztägigen Schulformen die reine Nachmittagsbetreuung. Gleichzeitig wird in einer Bedarfsschätzung für 2015 unter Heranziehung der derzeitigen Ausbaupläne eine Betreuungslücke von 30.000 bis 50.000 Ganztagsplätzen errechnet.

Derzeit gibt es an etwa 1500 Schulen in Österreich Ganztagsplätze, entweder in verschränkter Form mit einem ganztägigen Wechsel von Unterrichts-, Lern- und Freizeit oder als reine Nachmittagsbetreuung. Nach Schultypen betrachtet liegt die beste Versorgung mit ganztägigen Plätzen im AHS-Bereich vor: 84 Prozent der AHS verfügen über ein Ganztagsangebot, am schlechtesten ist die Situation im Bereich der Polytechnischen Schulen, Haupt- schulen und Volksschulen. Mögliche Ursache dafür ist laut Bericht, dass im AHS-Bereich "der Bund Schulerhalter und damit für die Übernahme der Kosten verantwortlich ist, während bei allgemeinen Pflichtschulen die Gemeinden die Kosten für die Schulerhaltung tragen".