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Onlinehandel mit Holzböden

Angelika Röck hat mit einer Geschäftsidee Erfolg, die sie zuerst selbst für absurd hielt - dem Onlinehandel mit Parkettböden.

Onlinehandel mit Holzböden
Onlinehandel mit Holzböden


Angelika Röck (44) aus Großgmain hatte nichts mit Parkettböden zu tun, außer dass sie darauf ging. Bis der ehemalige Handelsvertreter Karl Zottl aus Eben mit einer Idee auf sie zukam. Er wollte Parkettböden über das Internet verkaufen und brauchte jemanden für die computertechnische Umsetzung.

Röck gab damals einen Programmierkurs im WIFI. Im Hauptberuf unterrichtet sie an der Fachhochschule Puch Internetmarketing und Social-Media-Strategien im Tourismus. Früher hatte sie selbst eine Agentur. "Die Idee, Parkettböden im Internet zu verkaufen, erschien mir zuerst selbst absurd", sagt Röck. "Aber schließlich hat mich der Plan von Zottl überzeugt. Ich war überrascht, wie viele Heimwerkerprodukte schon über das Internet verkauft werden. Zottl fragte mich dann, ob ich den Internetauftritt für ihn programmiere und in die Firma einsteige. Momentan ist es noch ein Hobby. Aber ich denke, dass wir 2013 die Investitionen verdient haben."

Mit der Umsetzung der Idee hat Angelika Röck vor etwa eineinhalb Jahren angefangen. "Wir haben zuerst mit Videos, auf denen man sieht, wie Holzböden verlegt werden, den Markt im Internet getestet. Diese Videos sind seit ungefähr einem Jahr online. Auch mit Social Media haben wir das Internet ausgelotet." Die Erfahrungen zeigten, dass das Interesse für Holzböden und deren Verlegung groß ist.

Also setzten Röck und Zottl im September den zweiten Schritt und der Shop www.parkett-auktion.com wurde online gestellt. "Wir sind überrascht vom Erfolg", sagt die Programmiererin nach zwei Monaten. "Normalerweise hat ein Onlineshop ein Jahr Vorlaufzeit, bis er bekannt ist und funktioniert. Wir haben durch unsere Vorarbeit seit September schon für 30.000 Euro Parkett verkauft. Die weiteste Reise, die einer unserer Böden gemacht hat, war nach Mallorca. Eine Frau in Wien will ihre ganze Pension mit Böden von uns ausstatten. Meistens sind es aber kleine Bestellungen aus Österreich und Deutschland. Bei der Schweiz sind wir in der Aufbauarbeit."

Der Erfolg hat laut Angelika Röck mehrere Ursachen. "In Baumärkten gibt es bei Holzböden meist wenig Auswahl. Hochwertige Böden bekommt man nur im Fachhandel und über den Bodenleger. Die können oft nur Profis verlegen. Wir haben mehr Auswahl als die Baumärkte und höherwertige Produkte. Unsere Böden kann man aber alle selbst verlegen. Zu jedem gibt es eine Videoanleitung. Ein halbwegs geschickter Heimwerker schafft das." Dazu komme der Preis. Laut Röck schlägt der Handel bis zu 60 Prozent drauf, während ihre Firma nur vier Euro pro Quadratmeter nimmt. Der Kunde könne sich also bis zu 60 Prozent sparen.

In der Gewinnzone sei man derzeit noch nicht, sagt Angelika Röck. "Wir investieren noch alles in das Marketing." Für sie selbst sei es auch sehr interessant, das, was sie an der Fachhochschule unterrichte, in der Praxis anzuwenden. "Dabei lerne ich viel dazu. Es ist zwar ein anderes Produkt als im Tourismus, aber die Werkzeuge für das Marketing und das Programmieren sind dasselbe. Es geht darum, ein Produkt bestmöglich an den Mann zu bringen. Die österreichischen Touristiker sind beim Internetmarketing teilweise sehr gut. Der Holzmarkt hat da noch Aufholbedarf."