Der unermüdliche US-Autor hatte in seiner langen Karriere über 500 Werke veröffentlicht: Kurzgeschichten, Gedichte, Romane, Theaterstücke, Drehbücher für Film und Fernsehen. Kritiker lobten ihn als Meister der feinen Beobachtung, als talentierten Sprachvirtuosen, der mit immer neuen, unverbrauchten Bildern überraschte.
Sein berühmtester Roman "Fahrenheit 451" erschien 1953 und wurde 1966 von Francois Truffaut mit Oskar Werner und Julie Christie in den Hauptrollen verfilmt. Bradbury schildert darin eine repressive Gesellschaft, in der Bücher verboten sind.
Der Titel "Fahrenheit 451" bezieht sich dabei auf die Temperatur, bei der sich Papier selbst entzündet. Viele Interpreten sahen in dem Werk einen Angriff auf die Kommunistenhetze unter Joseph McCarthy. Das Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und machte den Autor endgültig populär.
Deshalb ließ Bradbury auch nicht mit sich spaßen, als Michael Moore seinen später preisgekrönten Dokumentarfilm über die Terroranschläge vom 11. September 2001 "Fahrenheit 9/11" nannte. "Michael Moore ist ein dämlicher Drecksack. So denke ich über ihn. Er hat meinen Titel geklaut und die Zahlen ausgewechselt, ohne mich jemals um Erlaubnis zu fragen", verkündete Bradbury unumwunden.
Ansonsten wurde Bradbury aber durchaus wertgeschätzt, wovon zahlreiche Preise zeugen. Den begehrten Pulitzer-Preis hat der Schriftsteller allerdings nie gewonnen. 2007 erhielt er aber immerhin eine besondere Erwähnung von den Pulitzer-Juroren, die seine "produktive und einflussreiche Karriere" lobten.