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Queeres Salzburg: Warum Diversität für Hosi-Geschäftsführerin Conny Felice keine Einbahnstraße ist

Der Juni stand weltweit im Zeichen des Pride-Monats. In Salzburg wird heuer verspätet gefeiert: Ab Ende August findet das Pride-Festival in der Stadt statt. Conny Felice, Geschäftsführerin der Homosexuellen Initiative Salzburg, spricht in der neuen Folge der "gefragten Frau" über queeres Leben in Salzburg, die Bedeutung von Sprache und Bildung und erklärt, warum Diversität für sie "keine Einbahnstraße" ist.

Hilde Mayer
Geschäftsführerin Conny Felice im Büro des neuen Hosi-Gebäudes in Salzburg .
Geschäftsführerin Conny Felice im Büro des neuen Hosi-Gebäudes in Salzburg .

Reicht ein Monat im Jahr aus, um auf queeres Leben aufmerksam zu machen? Welchen Einfluss hat Sprache auf unsere Bewusstseinsbildung? Und wie kann im Hinblick auf diverse Themen am besten ein Dialog angeregt werden, ohne Menschen abzuschrecken, die sich mit queeren Themen bislang nur wenig befasst haben?

Im Fokus steht für Felice der offene Dialog

Conny Felice ist seit etwa zwei Jahren als Geschäftsführerin der Homosexuellen Initiative (Hosi) in Salzburg aktiv. "Neben den Beratungsangeboten, die noch immer einen hohen Stellenwert bei uns haben, sind auch Bildungsaufgaben zum Auftrag der Hosi geworden", sagt die gebürtige Seekirchnerin im Podcast. Dieser Bildungsauftrag sei ihr besonders wichtig: "Ich lebe als Transfrau, bin auch als solche erkennbar." Im Gesundheitssystem habe sie damit in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht: "Ich wollte dieses Negative in etwas Positives verändern." So schloss sich Felice dem Bildungsteam der Hosi an und will in ihrer neuen Position als Geschäftsführerin mit allen Menschen ins Gespräch kommen: "Für mich ist es wichtig, dass man nicht einfach wie mit der Faust aufs Auge mit Regenbogenfahnen auf die Menschen zugeht", sagt Felice.

"Ein Lächeln öffnet den Kopf"

Oft würden Glitzer, Drag und Schrilles mit dem Begriff queer assoziiert: "Viele Menschen, die queer sind, haben aber wenig mit dieser absoluten Buntheit zu tun. Das Schrille und das Glitzern gehören zur Hosi dazu, sie sind extrem wichtig." Es sei aber nur ein Teil dessen, was die queere Community ausmache. "Diversität ist keine Einbahnstraße. Es braucht auch von unserer Seite Hilfestellungen an die Gesellschaft, um ins Gespräch zu kommen." Ein wichtiges Motto der Hosi Salzburg sei deswegen die Transparenz. Das spiegelt sich auch im Bürogebäude der Initiative im Salzburger Andräviertel wider. Große Glasfronten erlauben einen Blick ins Innere der Räumlichkeiten: "Alles, was transparent ist, dient zum Abbau von Ängsten und Vorurteilen." Der beste Weg, um Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen? "Eine respektvoll gestellte Frage ist ein guter Zugang für ein Gespräch", sagt Conny Felice. "Auch ein Lächeln öffnet ganz oft den Kopf und so kann man gut ins Gespräch einsteigen."

Im Podcast erzählt Conny Felice von den Veranstaltungen, die heuer ab dem 27. August beim Pride-Festival auf dem Programm stehen, und spricht darüber, welche Bedeutung Sprache für einer offene Gesellschaft hat.

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