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Salzburg holt sich mit 2:1-Sieg in Bozen den Meistertitel: "Davon haben wir geträumt"

Red Bull Salzburg gewann durch einen Treffer 108 Sekunden vor dem Ende des letzten Finalspiels in Bozen eine schon verloren geglaubte Serie. Raffl stellte neuem Team-Rekord auf.

Salzburg bejubelte erneut den Titel.
Salzburg bejubelte erneut den Titel.

Der neue und alte Eishockey-Meister der internationalen ICE Hockey League heißt Red Bull Salzburg: Die Salzburger gewannen nach einem kurzen Hänger in den Finalspielen fünf und sechs das alles entscheidende Finalspiel sieben in Bozen vor 7000 frenetischen Fans mit 2:1 und feierten mit ihren 250 mitgereisten Anhängern.

Coach Matt McIlvane war danach wie die meisten Spieler von den Emotionen überwältigt. "Es ist eine unglaubliche Leistung dieser Mannschaft. Wir sind zurückgekommen, als niemand mehr an uns gelaubt hat. Dafür haben wir gearbeitet, davon haben wir geträumt."

Die Entscheidung in Spiel sieben war ebenso kurios wie die ganze Finalserie: Salzburg lag nach vier Partien schon mit 3:1 in Front, dann schafften die Südtiroler mit zwei Siegen den Ausgleich und erzwangen ein Spiel sieben. Das gingen beide Teams betont defensiv an, doch ein Überzahlspiel brachte in Minute 27 die Führung für Bozen: Cole Hults traf von der blauen Line - dank viel Verkehr - über die Schulter von Keeper Atte Tolvanen.

Mit 1:0 für die plötzlich souverän aufspielenden Bozener ging es in das letzte Drittel der Saison und die Gastgeber trafen eine der wenigen Fehlentscheidungen in der Finalserie: Man wollte den Vorsprung über die Zeit retten. Das geht gegen Salzburgs Offensive selten gut: In der 51. Minute hämmerte Thomas Raffl den Puck in die Kreuzecke zum 1:1-Ausgleich und machte sich damit zum Rekordmann - mit seinem 546. Punkt für Salzburg.

Als alle im Stadion schon mit der Verlängerung rechneten, fälschte der dänische Nationalspieler Nicolai Meyer einen Schlagschuss von Chay Genoway von der blauen Linie ins Tor ab - 108 Sekunden vor dem Ende hatte Salzburg eine völlig verrückte Finalserie noch einmal zu seinen Gunsten gedreht. Noch verrückter: Meyer hatte zuvor in der laufenden Finalserie noch keinen einzigen Punkt (Tor oder Assist) verbucht. Egal: Wer 108 Sekunden vor dem Ende das Siegestor macht, der hat ohnedies alles richtig gemacht. "Wir sind auch zusammen gestanden, als wir verloren haben, umso mehr stehen wir jetzt zusammen. So wie wir sehen Sieger aus", meinte Meyer. Wie seine persönliche Zukunft aussehen wird? "Jetzt gehe ich erst einmal in die Kabine und küsse meine Brüder."

Einer der ersten dürfte Keeper Atte Tolvanen gewesen sein, der auch nach dem 2:1 in den letzten Sekunden der Finalserie noch wichtige Saves gemacht hat. Tolvanen wurde von Trainern und Journalisten zum "MVP" (besten Spieler) der Finalserie gekürt. Der Finne war ein wichtiger Baustein für den Titel - und hat nach SN-Informationen bereits einen neuen Vertrag unterschrieben. Damit bleibt nur noch ein Schlussakt: Die Meisterfeier am Dienstagabend in Stiegls Brauwelt.


Finale 2023: Spiel 7: Bozen - RB Salzburg 1:2 (0:0, 1:0, 0:2). Tore: C. Hults (27./PP) bzw. Raffl (51.), Meyer (59.). Endstand: 3:4.

Das Match im Liveticker zum Nachlesen

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