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LASK: Fairplay mit Füßen getreten

Michael Unverdorben

Mustergültig hat die Fußball-Bundesliga die Wiederaufnahme des Spielbetriebs vorbereitet. Nicht von ungefähr wurde von der österreichischen Bundesregierung der Profifußball ausgewählt, der stellvertretend für alle anderen Sportarten als Versuchslabor in der Coronakrise dienen sollte. Und bis Donnerstag hatte es tatsächlich den Anschein, dass hier alle an einem Strang ziehen, sich in den Dienst der Sache stellen, das große Ganze und nicht den persönlichen Vorteil sehen. Bis ein heimlich aufgenommenes Video den LASK als Betrüger enttarnte. Das weckt Erinnerungen: Jetzt hat auch die Bundesliga ihre "Ibiza-Affäre".

Die Linzer haben mit Mannschaftstrainings und offenbar auch einem internen Testspiel nicht nur gegen die Verordnungen der Regierung verstoßen, sondern auch den Fair-Play-Gedanken mit Füßen getreten. Während alle anderen Bundesliga-Clubs die wenig effizienten, aber vorgeschriebenen Kleingruppentrainings absolvierten, ist Tabellenführer LASK in der Begierde nach dem ersten Meistertitel seit dem Jahr 1965 vom rechten Weg abgekommen.