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ÖFB-Kicker den Tränen nahe: "Große Leere" nach starker EM und eine Botschaft an alle Rassisten

Die ÖFB-Kicker kämpften nach der Niederlage gegen die Türkei mit den Tränen. Michael Gregoritsch und Co. fanden aber noch starke Worte.

Michael Gregoritsch tröstete Alexander Prass nach dem Schlusspfiff.
Michael Gregoritsch tröstete Alexander Prass nach dem Schlusspfiff.

Große Leere - davon sprachen die TV-Kommentatoren und ehemaligen Nationalspieler Florian Klein und Sebastian Prödl. Und diese spürten auch alle aktuellen ÖFB-Kicker und ihre Betreuer nach dem bitteren Achtelfinal-Aus am Dienstagabend in Leipzig. Nach der 1:2-Niederlage gegen die Türkei sagte Maximilian Wöber, der mit den Tränen kämpfte: "Es herrscht bei allen in der Kabine Leere. Wir haben eine Euphorie entfacht. Jetzt ist da einfach nur Enttäuschung."

Der Verteidiger stand bei der Schlussoffensive auf dem Spielfeld. "In der ersten Halbzeit sind wir nicht ins Spiel gekommen. Nach den Umstellungen hat es besser funktioniert. Wir haben alles probiert. Die Chancen waren da, aber es hat nicht gereicht."

Ausscheiden? "Grotesk, surreal, sinnlos, unverdient"

Teamchef Ralf Rangnick konnte das Ausscheiden nicht fassen. "Wenn man sieht, wie viel wir investiert haben und wie viele Chancen wir hatten, ist das surreal und grotesk. Ich kann es selber nicht glauben, dass wir die Heimreise antreten. Es ist sinnlos und unverdient. Aber kein Vorwurf an die Mannschaft. Sie hat es gut gemacht", sagte der Deutsche, der dann doch die Probleme benannte. Es habe zwar nicht die über 90 Minuten bessere Mannschaft gewonnen. Aber im Play-off gehe es um das Gewinnen. "Wir haben aus den vielen Chancen nur ein Tor gemacht."

Zudem ärgerten Rangnick die beiden Gegentreffer. Sein Team habe den Anspruch, die Standards besser zu verteidigen. "Das 0:1 war ein halbes Eigentor und beim zweiten Gegentor hatten wir unsere drei kopfballstärksten Spieler direkt in diesem Bereich."

Gregoritsch mit starken Worten

Auch Torschütze Michael Gregoritsch, der es mit dem 2:1 noch einmal spannend gemacht hatte, konnte die Tränen nach dem Spiel nur schwer unterdrücken. Er sprach von einem der "schlimmsten Fußballabende, die ich erlebt habe" und einem unverdienten Ausscheiden. "Aber Gratulation an die Türkei. Sie haben leidenschaftlich verteidigt, aufopferungsvoll. Wir haben alles versucht, das bleibt hängen." Und der Stürmer hatte eine Botschaft an alle Rassisten und Spalter: "So vereint hatte Österreich eine Fußballmannschaft noch nie. So viele Leute sind hinter uns gestanden. Ich glaube, die Leute können es wertschätzen, das Land kann stolz sein, wie fair alles abgelaufen ist, es war überall ein friedliches Fußballfest. Die Botschaft in ganz Österreich und Europa ist, dass man sich nicht auseinandersetzen soll mit Differenzierung und rechten Gedanken, sondern vereint und stolz und glücklich sein soll."

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