Es war ein Jubeltag in Rot-Weiß-Rot. Österreichs Fußball-Nationalteam hat am Freitagabend Polen im zweiten EM-Gruppenspiel mit 3:1 bezwungen und damit die Tür ins Achtelfinale sehr weit aufgestoßen. Zum Mann des Spiels wurde Christoph Baumgartner gewählt, der das Spiel mit seinem Treffer zum 2:1 wieder zugunsten der Österreicher kippen ließ. "Es war schon richtig Druck drauf heute, das haben wir gemerkt. Ab der 20. Minute waren wir nicht so energetisch. Der Druck hat uns schon ein Stück weit auch gehemmt, aber wir geben nicht auf, das zeichnet uns aus. Die ganze Nation hat sich das verdient", sagte er. Es sei schwer, gegen das ÖFB-Team zu bestehen, "wenn wir auf unserem Maximum sind". Nun sei vor dem Duell gegen die Niederlande Regeneration angesagt, denn das Match habe Kraft gekostet. "Dann können wir die Holländer auch ärgern und schlagen."
Der Plan von Teamchef Ralf Rangnick ging auf. Er sah vor allem in den ersten 20 und den letzten 30 Minuten einen guten Auftritt. "Dazwischen gab es eine Phase, wo wir das Spiel ein bisschen weggegeben haben, da kam Polen auf und wir haben um das Gegentor fast schon gebettelt. Zweite Halbzeit war besser und deshalb ist es ein verdienter Sieg." Dieser beschert eine gute Ausgangsposition vor dem abschließenden Gruppenspiel. "Der Aufstieg ist in unseren Händen, das ist schon einmal gut."
Rangnick bekam auch ein Sonderlob von Baumgartner, der ihn nach seinem Treffer herzte. "Er hat mir sehr viel Kraft gegeben in der Halbzeit. Er hat zwei, drei Minuten nur mit mir geredet und mir Zuspruch gegeben. Das hat mir geholfen. Was er tagtäglich für uns auf sich nimmt, ist beeindruckend."
Auch Kapitän Marko Arnautović verwies auf die positive Wirkung der Halbzeitansprache des Trainers. "Sie war so deutlich, dass wir in der zweiten Halbzeit gezeigt haben, wer wir sind", sagte der Routinier, der es auch seinen Kritikern gezeigt haben will. "Ich kann es noch immer. Ich habe Spaß, in diesem Nationalteam zu sein."