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"I'll be back": Sarah Zadrazil gibt sich nach Kreuzbandriss schon wieder kämpferisch

Nach ihrem Kreuzbandriss ist die ÖFB-Nationalspielerin bereits operiert wurden. Trotz der bevorstehenden langen Zwangspause ist die Salzburgerin in Diensten des FC Bayern optimistisch.

Sarah Zadrazil nach ihrer Verletzung gegen Freiburg.
Sarah Zadrazil nach ihrer Verletzung gegen Freiburg.

In der 12. Spielminute des Bundesligaspiels gegen Freiburg war Zadrazil mit ihrer Gegenspielerin Maj Schneider zusammengestoßen. Ein "Schockmoment", wie der Club auf X schrieb. Die Nationalspielerin aus St. Gilgen ging zu Boden und signalisierte, dass die Kollision äußerst schmerzhaft für sie war. Nach längerer Behandlung humpelte sie - gestützt von einer Mitspielerin und einem Physiotherapeuten - mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz.

Am Mittwoch erbrachte die MRT-Untersuchung das befürchtete Ergebnis: Sarah Zadrazil hat einen Kreuzbandriss erlitten, sie wird dem FC Bayern und Österreichs Nationalteam für Monate fehlen. Die Auswahl von Teamchef Alexander Schriebl trifft am 24. und 28. Oktober im Nations-League-Play-off auf Tschechien, mit der 128-fachen Nationalspielerin Zadrazil fehlt eine Schlüsselfigur und absolute Führungsfigur.

"Ein herber Verlust"

Am Donnerstagfrüh wurde die Salzburgerin erfolgreich operiert. Bianca Rech, Direktorin Frauen-Fußball bei den Bayern, sagte: "Für uns ist es ein herber Verlust und sie wird uns auf dem Platz sehr fehlen, das ist unbestreitbar. Wir stehen fest an Sarahs Seite und werden sie auf ihrem Weg zurück in allen uns möglichen Belangen bestmöglich unterstützen." Rech zeigte sich überzeugt, dass der 32-jährigen Co-Kapitänin ihre Stärken und Tugenden vom Platz auch in den kommenden Monaten helfen werden. "Sie ist eine starke Kämpferin."

Das brachte Sarah Zadrazil auch selbst in ihrem ersten Social-Media-Posting nach dem Vorfall zum Ausdruck: "Ich habe immer gehofft, dass ich diese Worte nie schreiben muss oder so etwas durchmachen muss. Aber es ist verrückt, wie schnell manche Dinge passieren können und sich dadurch alles ändert." Die große Unterstützung und die vielen aufmunternden Botschaften hätten ihr aber geholfen, zuversichtlich in den Reha-Prozess zu gehen. Zum Abschluss zitierte sie Landsmann Arnold Schwarzenegger: "Fußball, ich werde dich vermissen. Aber: I'll be back!"

Tiefpunkt kurz nach dem Karrierehighlight

Die 32-Jährige ist bislang in ihrer Karriere von schwereren Verletzungen verschont geblieben. Im Vorjahr hatte sie wegen muskulärer Problemen einige Spiele verpasst, doch sie ist sowohl im Club (drei Meistertitel und ein Pokalerfolg in den letzten drei Saisonen) als auch im Nationalteam bislang immer eine unermüdliche Dauerläuferin mit viel Einsatzzeit gewesen. Beim Saisonauftakt vor 57.000 Fans in der Allianz Arena gegen Leverkusen hatte sie ihr Team als Kapitänin auf den Platz führen dürfen. Wenige Wochen nach diesem Karrierehighlight erlebt sie nun ihren bittersten Moment.

Just in dem Spiel, in dem ihre Teamkollegin Giulia Gwinn nach einer bei der EM erlittenen Knieverletzung zurückkehrte, verletzte sich nun Zadrazil. Für die auf 14 Clubs erweiterte Bundesliga und die ebenfalls in neuem Modus spielende Champions League hatte sich der FC Bayern mit einem großen Kader gut gerüstet gesehen.

Schriebl zeigt sich betroffen

Für die ÖFB-Auswahl schaut es deutlich schlechter aus. Erst Anfang Juli hatte sich mit Essens Lilli Purtscheller eine weitere Teamstütze das Kreuzband, in ihrem Fall schon zum zweiten Mal, gerissen. Neo-Bayern-Akteurin Barbara Dunst befindet sich nach der gleichen Verletzung aktuell am Ende ihrer Reha, sie wird aber in den Nations-League-Play-off-Duellen mit Tschechien Ende Oktober auch noch keine Rolle spielen. Das trifft auch auf Abwehrspielerin Marina Georgieva zu, die nach einer Schulteroperation im Sommer aktuell vereinslos ist. "Es ist in erster Linie für sie, aber auch für uns ein ganz bitterer Ausfall. Zadi ist mit ihrem Spielverständnis und ihrer Spielintelligenz eine Spielerin, die man nicht eins zu eins ersetzen kann", sagte ÖFB-Teamchef Alexander Schriebl in einer ersten Reaktion. Dass die Verletzungsserie nicht abreiße, sei "sehr bitter".

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