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Aus der Traum von der Champions League: Red Bull Salzburg verspielt 2:0-Führung in Brügge

Der FC Red Bull Salzburg hat seine siebte Teilnahme an der Champions League in Serie verpasst. Die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch musste sich beim Club Brügge trotz 2:0-Führung mit 2:3 geschlagen geben. Ein kapitaler Fehlpass von Abwehrchef Jacob Rasmussen leitete in der 83. Minute den Ausgleich der Belgier ein. Eine höhere Niederlage verhinderte der "Hexer" im Bullen-Tor: Alexander Schlager. Zumindest steigt man damit in die Ligaphase der Europa League um.

Abwehrchef Jacob Rasmussen (r.) leitete mit einem Fehlpass das 2:2 ein.
Abwehrchef Jacob Rasmussen (r.) leitete mit einem Fehlpass das 2:2 ein.
Edmund Baidoo traf nach Lainer-Vorlage zum 2:0.
Edmund Baidoo traf nach Lainer-Vorlage zum 2:0.

Der Traum von der Champions-League-Teilnahme ist geplatzt. Red Bull Salzburg musste sich am Dienstagabend dem belgischen Vizemeister Club Brügge in der dritten Qualifikationsrunde mit 2:3 (2:0) geschlagen geben und ist nach dem 0:1 im Hinspiel und einem Gesamtscore von 2:4 damit ausgeschieden. Besonders bitter: Knapp eine Stunde lang wähnten sich die Bullen nach einer kämpferisch starken Leistung im Champions-League-Play-off, nach 90 Minuten setzte sich aber dann die fußballerische Klasse von Brügge durch.

Alajbegović überraschend nicht in der Startelf

Trainer Thomas Letsch hatte mit seiner Startelf für eine kleine Überraschung gesorgt. So musste Kerim Alajbegović, der auffälligste Spieler beim jüngsten 5:0-Ligasieg gegen den GAK, vorerst auf der Bank Platz nehmen. Vielleicht, weil er den 17-Jährigen nicht sofort in einen Hexenkessel wie das mit 29.000 Zuschauern ausverkaufte Jan-Breydel-Stadion am Stadtrand von Brügge schicken wollte.

Von der enormen Lautstärke der belgischen Fans ließen sich die Bullen nicht einschüchtern. Zwar gehörte die erste Chance des Spiels in Minute zwei Brügge, doch das Tor trafen die Salzburger. In der 18. Minute köpfelte Abwehrchef Jacob Rasmussen nach einer Freistoßflanke von Maurits Kjærgaard via Innenstange zum 1:0 - ein wenig Danish Dynamite für Red Bull Salzburg.

In der ersten Hälfte brachte Jacob Rasmussen die Bullen in Führung.
In der ersten Hälfte brachte Jacob Rasmussen die Bullen in Führung.

Alexander Schlager mit Glanzparaden

Davor und danach musste sich mehrfach Alexander Schlager auszeichnen, der fortan "Hexer" genannt werden sollte. Mit mehreren Glanzparaden verhinderte er den Gegentreffer der Belgier, der irgendwie in der Luft lag, aber eben nicht fiel, weil Schlager immer wieder seine Fingerspitzen am Ball hatte - egal, ob es für Brügge Vanaken, Vermant oder Tzolis versuchten. Wie in einem perfekten Drehbuch erhöhten die Salzburger kurz vor dem Pausenpfiff auf 2:0. Der aufgerückte Rechtsverteidiger Stefan Lainer fand mit seiner Flanke Edmund Baidoo, der mit einem Seitfallzieher traf.

In der zweiten Hälfte versuchten die Bullen mehr Kontrolle ins Spiel zu bringen, agierten auch etwas defensiver, während sich Brügge Chance um Chance erarbeitete - und irgendwann dann doch Erfolg hatte. Der frei stehende Joaquin Seys verkürzte in der 61. Minute mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze auf 2:1.

Powerplay von Brügge belohnt

Und dann hätte es sogar noch schlimmer kommen können: Bei einem vermeintlichen Foul von Joane Gadou an Vermant im Strafraum blieb die Schiedsrichter-Pfeife zu Recht stumm (63.). Danach folgten 15 Spielminuten ohne Großchancen auf beiden Seiten, was angesichts der ersten höchst turbulenten 60 Minuten gar nicht zu diesem Fußballabend passte. In der 80. Minute hämmerte der eingewechselte Aleksandar Stanković, Sohn von Serbiens Kicker-Legende Dejan Stanković, einen Schuss an das Salzburger Torgebälk.

Am Ende jubelte Brügge hochverdient.
Am Ende jubelte Brügge hochverdient.

Kapitaler Fehlpass von Rasmussen

Das Powerplay von Club Brügge endete aber schließlich so, wie es enden musste: Carlos Forbs nutzte in der 83. Minute einen kapitalen Fehlpass von Salzburgs Abwehrchef Rasmussen - erneut Rasmussen! - eiskalt zum 2:2 aus. Und die lebende Clublegende Hans Vanaken besiegelte in der vierten Minute der Nachspielzeit mit dem Treffer zum 3:2 dann sogar noch den Heimtriumph der Belgier, die als 4:2-Sieger dieses Duells ins Champions-League-Play-off gegen die Glasgow Rangers aufsteigen und Red Bull Salzburg in die Ligaphase der Europa League schicken.

Schlager: "Sind verdient ausgeschieden"

Bullen-Keeper Schlager konnte Club Brügge zum Aufstieg nur gratulieren: "Über beide Spiele war Brügge besser und wir sind verdient ausgeschieden. Man merkt einfach, dass für uns alles perfekt laufen muss, damit wir gegen so einen Gegner mithalten können. Wir freuen uns jetzt auf die Europa League, vielleicht ist das die bessere Stufe in unserer Entwicklung. Natürlich tut es heute weh, aber wir brauchen nicht die Köpfe in den Sand stecken. Wir sind einen Schritt weiter als vergangene Saison, aber es fehlt noch etwas."

Die Match-Statistik

Club Brügge - Red Bull Salzburg 3:2 (0:2).
Tore: 0:1 (18.) Rasmussen, 0:2 (43.) E. Baidoo, 1:2 (61.) Seys, 2:2 (83.) Forbs, 3:2 (94.) Vanaken.

Brügge: Mignolet - Seys, Spileers, Mechele, Meijer (46. Sabbe) - Reis (68. Stanković), Onyedika (95. Romero), Vanaken - Forbs (88. Siquet), Vermant (68. Tresoldi), Tzolis.

Salzburg: Schlager - Lainer, Gadou, Rasmussen, Terzić - Diabaté (91. Schuster), Bidstrup - Nene, Kjærgaard (82. Alajbegović) - Vertessen (82. Daghim), E. Baidoo (64. Ratkov).

Gelbe Karten: Spileers bzw. keine.

Brügge, Jan-Breydel-Stadion, 29.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Irfan Peljto (BIH). Hinspiel: 1:0 - Brügge mit Gesamtscore 4:2 im CL-Play-off gegen Glasgow Rangers, Salzburg in der Ligaphase der Europa League.

Brügge gegen Salzburg zum Nachlesen im Liveticker

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