Alexander Schlager mit Glanzparaden
Davor und danach musste sich mehrfach Alexander Schlager auszeichnen, der fortan "Hexer" genannt werden sollte. Mit mehreren Glanzparaden verhinderte er den Gegentreffer der Belgier, der irgendwie in der Luft lag, aber eben nicht fiel, weil Schlager immer wieder seine Fingerspitzen am Ball hatte - egal, ob es für Brügge Vanaken, Vermant oder Tzolis versuchten. Wie in einem perfekten Drehbuch erhöhten die Salzburger kurz vor dem Pausenpfiff auf 2:0. Der aufgerückte Rechtsverteidiger Stefan Lainer fand mit seiner Flanke Edmund Baidoo, der mit einem Seitfallzieher traf.
In der zweiten Hälfte versuchten die Bullen mehr Kontrolle ins Spiel zu bringen, agierten auch etwas defensiver, während sich Brügge Chance um Chance erarbeitete - und irgendwann dann doch Erfolg hatte. Der frei stehende Joaquin Seys verkürzte in der 61. Minute mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze auf 2:1.
Powerplay von Brügge belohnt
Und dann hätte es sogar noch schlimmer kommen können: Bei einem vermeintlichen Foul von Joane Gadou an Vermant im Strafraum blieb die Schiedsrichter-Pfeife zu Recht stumm (63.). Danach folgten 15 Spielminuten ohne Großchancen auf beiden Seiten, was angesichts der ersten höchst turbulenten 60 Minuten gar nicht zu diesem Fußballabend passte. In der 80. Minute hämmerte der eingewechselte Aleksandar Stanković, Sohn von Serbiens Kicker-Legende Dejan Stanković, einen Schuss an das Salzburger Torgebälk.
Kapitaler Fehlpass von Rasmussen
Das Powerplay von Club Brügge endete aber schließlich so, wie es enden musste: Carlos Forbs nutzte in der 83. Minute einen kapitalen Fehlpass von Salzburgs Abwehrchef Rasmussen - erneut Rasmussen! - eiskalt zum 2:2 aus. Und die lebende Clublegende Hans Vanaken besiegelte in der vierten Minute der Nachspielzeit mit dem Treffer zum 3:2 dann sogar noch den Heimtriumph der Belgier, die als 4:2-Sieger dieses Duells ins Champions-League-Play-off gegen die Glasgow Rangers aufsteigen und Red Bull Salzburg in die Ligaphase der Europa League schicken.
Schlager: "Sind verdient ausgeschieden"
Bullen-Keeper Schlager konnte Club Brügge zum Aufstieg nur gratulieren: "Über beide Spiele war Brügge besser und wir sind verdient ausgeschieden. Man merkt einfach, dass für uns alles perfekt laufen muss, damit wir gegen so einen Gegner mithalten können. Wir freuen uns jetzt auf die Europa League, vielleicht ist das die bessere Stufe in unserer Entwicklung. Natürlich tut es heute weh, aber wir brauchen nicht die Köpfe in den Sand stecken. Wir sind einen Schritt weiter als vergangene Saison, aber es fehlt noch etwas."
Die Match-Statistik
Club Brügge - Red Bull Salzburg 3:2 (0:2).
Tore: 0:1 (18.) Rasmussen, 0:2 (43.) E. Baidoo, 1:2 (61.) Seys, 2:2 (83.) Forbs, 3:2 (94.) Vanaken.
Brügge: Mignolet - Seys, Spileers, Mechele, Meijer (46. Sabbe) - Reis (68. Stanković), Onyedika (95. Romero), Vanaken - Forbs (88. Siquet), Vermant (68. Tresoldi), Tzolis.
Salzburg: Schlager - Lainer, Gadou, Rasmussen, Terzić - Diabaté (91. Schuster), Bidstrup - Nene, Kjærgaard (82. Alajbegović) - Vertessen (82. Daghim), E. Baidoo (64. Ratkov).
Gelbe Karten: Spileers bzw. keine.
Brügge, Jan-Breydel-Stadion, 29.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Irfan Peljto (BIH). Hinspiel: 1:0 - Brügge mit Gesamtscore 4:2 im CL-Play-off gegen Glasgow Rangers, Salzburg in der Ligaphase der Europa League.
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