Österreichs Vizemeister Red Bull Salzburg darf für seine sechste Champions-League-Teilnahme in Folge planen: Die Bullen holten am Mittwochabend im Play-off-Hinspiel im polnischen Lublin gegen Dynamo Kiew einen 2:0-Auswärtssieg und stehen damit bereits mit einem Bein in der neu geschaffenen Ligaphase der Fußball-Königsklasse. Das Rückspiel findet kommenden Dienstag (21 Uhr) in der Red-Bull-Arena statt.
Reif für die Champions League: Red Bull Salzburg feiert 2:0-Sieg gegen Dynamo Kiew
Nach einem 2:0-Auswärtssieg gegen Dynamo Kiew steht Red Bull Salzburg vor dem Einzug in die Ligaphase der Fußball-Königsklasse. Dazu brauchte es aber auch das Glück des Tüchtigen.
Aus dem Nichts zur Führung
Die Rotation brachte bei den Salzburgern diejenige Startelf zurück, die vor einer Woche gegen Twente Enschede den Aufstieg ins Champions-League-Play-off fixierte hatte. Allerdings hatte diese Formation im 4-3-3-System nur bis zur 25. Spielminute Bestand, dann wurde der am Oberschenkel angeschlagene Aleksa Terzić ausgewechselt. Für ihn kam Ignace Van der Brempt in die Partie - und der leistete sich auch gleich einen beinahe kapitalen Fehler. Sein Rückpass per Kopf geriet zu kurz, weshalb Torhüter Janis Blaswich aus seinem Kasten sprinten und klären musste.
Die Bullen taten sich in dieser Phase schwer, weil die Ukrainer in der Defensive sehr kompakt standen und sich bei Ballverlust blitzschnell zurückzogen. So kam Salzburgs Offensive kaum zu Räumen und damit auch zu keinen Großchancen. Bis quasi aus dem Nichts in der 29. Minute das 1:0 fiel: Moussa Yeo setzte sich im Mittelfeld in einem Zweikampf durch, stürmte zentral nach vorn und schickte Dorgeles Nene mit einem perfekten Pass in die Spitze. Der 21-jährige Malier versenkte mit Übersicht flach ins rechte Eck.
Schmeichelhafter Elfmeter zur Vorentscheidung
Salzburg ging mit diesem knappen, aber verdienten Vorsprung in die Pause und es schien, als ob die Dynamo-Profis zusehends müder wurden. Die zweite Hälfte lief gerade einmal vier Minuten, als es einen (etwas schmeichelhaften) Elfmeterpfiff für die Bullen gab. Oleksandr Karavaev brachte Yeo im Strafraum zu Fall, den Strafstoß verwertete Maurits Kjærgaard sicher zum 2:0 - jener Kjærgaard, der vor einer Woche gegen Twente noch einen Elfmeter verschossen hatte.
Chancen hüben wie drüben
In der Folge gab es Torchancen hüben wie drüben. Für Dynamo Kiew hatte allein Topstar Andrij Jarmolenko mehrere Möglichkeiten auf den Anschlusstreffer, doch im Abschluss agierten die Ukrainer nicht besonders glücklich. Aufseiten der Salzburger versuchte Oscar Gloukh sein Glück. Seinen Schuss konnte Georgiy Bushchan noch parieren, und auch bei Yeos Nachschuss-Versuch warf sich der Dynamo-Keeper erfolgreich in die Menge. Dass Kiew nicht mehr zum Anschlusstreffer kam, das war vor allem der starken Abwehrleistung des Salzburger Innenverteidiger-Duos Kamil Piątkowski und Samson Baidoo geschuldet - und die Bullen hatten in einigen Situationen auch das Glück des Tüchtigen. Bei einem Stangen-Kopfball nach einer Ecke hatte die Dynamo-Offensive Pech, andere Topchancen wie von Mykola Shaparenko in der 94. und letzten Spielminute wurden kläglich vergeben. Aufseiten der Salzburger hatte der eingewechselte Nicolás Capaldo noch zwei ganz große Chancen auf das womöglich schon vorentscheidende 3:0.
Bullen-Trainer Pep Lijnders hatte in der 69. Minute einen Dreifachwechsel vollzogen und dabei unter anderem den erst 17-jährigen Oliver Lukic ins Spiel gebracht. Für den Mittelfeldspieler war es das Debüt in der Kampfmannschaft von Red Bull Salzburg.
Kameri verlässt Salzburg
Von einem anderen Youngster trennte sich der Club am Mittwoch. Der 20-jährige Salzburger Eigenbauspieler Dijon Kameri, der sich bereits im zarten Alter von fünf Jahren dem Bullen-Nachwuchs angeschlossen hatte, wechselt leihweise zum Bundesliga-Rivalen Altach. Damit zählt man im Bundesliga-Kader von Red Bull Salzburg mit Torhüter Alexander Schlager nur mehr einen gebürtigen Salzburger und insgesamt nur zwei Österreicher (Schlager, Samson Baidoo).
Dynamo Kiew - FC Red Bull Salzburg 0:2 (0:1).
Tore: 0:1 (29.) Nene, 0:2 (50.) Kjærgaard (Foulelfmeter).
Kiew: Buschtschan - Karawajew (71. Tymtschyk), Popow, Mychawko, Dubintschak - Pichaljonok, Braschko (65. Mychailenko), Schaparenko - Jarmolenko (65. Woloschin), Wanat (71. Bragaru), Kabajew (88. Suprjaha).
Salzburg: Blaswich - Dedić, Piatkowski, Baidoo, Terzic (26. Van der Brempt) - Bidstrup, Gourna-Douath (69. Capaldo), Kjærgaard (86. Ratkov) - Nene (69. Daghim), Yeo (69. Lukic), Gloukh.
Gelbe Karten: Schaparenko, Dubintschak bzw. Dedić, Van der Brempt.
Rückspiel am kommenden Dienstag (21.00 Uhr/live Sky) in Salzburg.




