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Red Bull Salzburg: Auftritt von Rom macht Mut

Red Bull Salzburg zeigte sich gegen Lazio effizient im Abschluss, aber fehleranfällig im Spielaufbau. Die Hoffnung auf den Aufstieg hat noch niemand aufgegeben.

Wie ein Gladiator im Kolosseum: Valon Berisha und seine Teamkollegen sind trotz der 2:4-Niederlage zuversichtlich fürs Rückspiel.
Wie ein Gladiator im Kolosseum: Valon Berisha und seine Teamkollegen sind trotz der 2:4-Niederlage zuversichtlich fürs Rückspiel.

Es war schon nach Mitternacht in Rom, als sich die Stimmung bei Spielern und Trainern von Red Bull Salzburg wieder besserte. Zuvor hatten sie nach der 2:4-Niederlage im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League gegen Lazio mit hängenden Köpfen den Platz verlassen. Der Tabellenfünfte der italienischen Serie A hatte die Fehler der Salzburger gnadenlos bestraft.

Die erste Portion Frust verfliegen ließ eine Klarstellung der UEFA zu später Stunde. Nur Diadie Samassekou hatte in der Schlussphase Gelb gesehen und nicht auch, wie ursprünglich vermerkt, Xaver Schlager. Beide waren schon vorbelastet und demnach für das Rückspiel gesperrt. Salzburg-Trainer Marco Rose gab sich noch auf der Pressekonferenz ungewohnt ratlos, wie er daheim aufstellen soll: "Xaver wäre der Ersatz für Diadie." Nach einem Handspiel des österreichischen Jung-Nationalteamspielers und Protesten des Maliers waren alle Beobachter von Verwarnungen für beide ausgegangen.

Aufatmen also wegen Schlagers Einsatzberechtigung, und auch bei der Analyse der Leistung fand sich trotz der vier Gegentore (so viele gab es zuletzt im November 2014 beim 1:4 gegen Altach) sehr viel Positives. "Wir können das durchaus noch drehen", war beispielsweise Stefan Lainers Schluss aus dem Match im Olympiastadion von Rom. Die Salzburger traten mutig auf, brachten den höher eingeschätzten Gegner in Schwierigkeiten und ließen sich von der hitzigen Atmosphäre nicht anstecken. Besonders nach dem umstrittenen Elfmeterpfiff, der zum 1:1 führte, gingen die Wogen hoch. Auch auf der Tribüne, wo sich Lazio-Anhänger vom Jubel eines Salzburger VIP-Gastes provoziert fühlten und ein größeres Handgemenge die Folge war.

Ähnlich intensiv und emotional ging es auf dem Rasen zu. Auf die Emotionen führten auch die meisten Salzburger Spieler die bitteren Gegentore Nummer drei und vier zurück: "Wir haben nach dem 2:2 gedacht, jetzt geht mehr und wir können auf Sieg spielen", sagte Stefan Lainer. Xaver Schlager sah es ähnlich: "Wir waren in dieser Phase voller Euphorie und Adrenalin."

So passierten leichtfertige Ballverluste im Aufbau, und Lazios Offensivspieler um Goalgetter Ciro Immobile demonstrierten ihre Fähigkeiten im Abschluss. Nicht von ungefähr haben die Römer in dieser Saison schon mehr als 100 Tore in Pflichtspielen erzielt. Darin lag - neben den individuellen Fehlern - letztlich auch der Schlüssel zum Endresultat. Während die Italiener durchaus noch das eine oder andere Tor mehr erzielen hätten können, lebten die Bullen in diesem Spiel von ihrer Effizienz im Abschluss. Sie erzielten zwei Treffer aus eigentlich nur einer wirklich konkreten Torchance.

Davon abgesehen verschafften sich Andreas Ulmer und Co. mit ihrem Auftritt aber Respekt beim Gegner. "Salzburg war stark, hat uns Probleme bereitet", sagte Trainer Simone Inzaghi. "Es wird am Donnerstag schwierig werden."

Davor geht es aber noch in die Pflichtaufgaben in der Meisterschaft. Lazio muss zu Udinese, Salzburg trifft morgen, Sonntag (15), in Pasching auf den LASK. Marco Rose sieht Parallelen zu Lazio: "Sie schalten gut um und spielen mit großer Aggressivität." Der Trainer plant einige Umstellungen. So könnte dank Rotation Ray Yabo zum Einsatz kommen, der in Rom krankheitsbedingt gefehlt hatte.

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