„Immer wieder, immer wieder, immer wieder Österreich“, sangen die ÖFB-Fans im ausverkauften Wiener Ernst-Happel-Stadion, nachdem ihre Mannschaft mit dem 1:1 gegen Bosnien die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko am Dienstagabend fixiert hatte. Erstmals seit der Endrunde 1998 in Frankreich, damals schied man unter der Führung des Jahrhundertfußballers Herbert Prohaska nach der Vorrunde aus, wird sich Österreich im kommenden Sommer wieder mit den besten Teams aus der ganzen Welt messen.
Amerika, wir kommen! Michael Gregoritsch schießt Österreich zur WM
Österreichs Fußball-Nationalteam sicherte sich am Dienstag mit einem 1:1 gegen Bosnien das WM-Ticket. Nach einem frühen Rückstand mussten Spieler, Trainer und Fans aber lange zittern.

„Das ist mit Abstand das schönste und beste Tor meiner Karriere. Es gibt kein besseres Gefühl, das ist unglaublich, unfassbar. Mit dieser WM-Teilnahme haben wir Geschichte geschrieben“, kannte der Jubel beim Torschützen Michael Gregoritsch keine Grenzen. Das Interview mit ServusTV brach er aber schnell wieder ab: „Tut mir leid, jetzt muss ich feiern gehen.“ Und man konnte es an diesem Fußball-Feiertag nicht verübeln.
Früher Rückschlag für Österreich
Eine klare Angelegenheit war der WM-Quali-Showdown am letzten Spieltag gegen Verfolger Bosnien nicht. Österreich hatte zwar die ersten Halbchancen im Spiel, kassierte in der zwölften Minute aber einen herben Rückschlag. Nach einer zu kurz geklärten Ecke kam der Ball wieder zur Mitte, der ehemalige Bundesliga-Kicker Haris Tabakovic, der mittlerweile beim deutschen Traditionsclub Gladbach aktiv ist, köpfelte zum 1:0 ein. Während die ÖFB-Fans in Schockstarre verfielen, bejubelten die rund 20.000 Bosnien-Anhänger den Führungstreffer.
Aberkanntes Laimer-Tor sorgt für Aufregung
Die ÖFB-Kicker zeigten sich nach dem 0:1 geschockt und kamen erst ab der 35. Minute wieder ins Spiel. Schwache Abschlüsse von Nicolas Seiwald und Marcel Sabitzer konnten den bosnischen Goalie Nikola Vasilj nicht gefährden. Kurz vor der Pause erzielte Konrad Laimer, der im ersten Durchgang als einziger ÖFB-Kicker dem Anspruch eines Führungsspielers gerecht wurde, den vermeintlichen Ausgleich. Nach VAR-Studium nahm der portugiesische Schiedsrichter João Pinheiro den Treffer wegen eines Foulspiels des Torschützen zurück. „Eine harte Entscheidung. Das Foulspiel war lange vor dem Treffer, da muss sich der VAR nicht einschalten“, erklärte der ehemalige Top-Schiedsrichter Lutz Wagner, der für ServusTV die Entscheidungen der Unparteiischen analysiert.
Joker lässt Österreich jubeln
Nachdem der Ausgleich zurückgenommen worden war, entwickelte sich die zweite Halbzeit zu einer Nervenprobe. Das ÖFB-Team zeigte sich zwar verbessert und drückte auf das wichtige 1:1, die Bosnier standen in der Defensive aber sicher und waren auch im Konter immer wieder gefährlich. Für die Erlösung sorgte in der 78. Minute Michael Gregoritsch. Der eingewechselte Stürmer drückte einen Abpraller über die Linie und wurde danach von allen ÖFB-Kickern unter einer Menschentraube begraben. Die Erleichterung war im ganzen Stadion zu spüren – denn zuvor hatte es lange Zeit so ausgesehen, als ob Österreich unter Rangnick das nächste wichtige Spiel verlieren würde.
Weil die Schlussoffensive der Bosnier nicht erfolgreich war, brach im Happel-Oval nach dem Schlusspfiff riesiger Jubel aus. Um 22.39 Uhr stand endgültig fest, dass Österreich das erste Mal nach einer Durststrecke von 28 Jahren wieder eine Weltmeisterschaft bestreiten kann.

