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Revolution im ÖFB? Brigitte Annerl soll Favoritin auf Chefposten sein: "Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht"

Bis Mittwoch können noch Vorschläge für das ÖFB-Präsidentenamt eingebracht werden. Wichtige Fürsprecher soll Brigitte Annerl haben.

ÖFB-Interimsboss Wolfgang Bartosch forciert Brigitte Annerl als seine Nachfolgerin.
ÖFB-Interimsboss Wolfgang Bartosch forciert Brigitte Annerl als seine Nachfolgerin.

In den kommenden Monaten wird es ernst im Österreichischen Fußballbund. Neben der geplanten Strukturreform steht für die ÖFB-Verantwortlichen die Suche nach einem neuen Präsidenten auf dem Programm. Oder folgt doch kein Präsident auf Wolfgang Bartosch, sondern eine Präsidentin? "Es wird im Mai eine Präsidentin oder ein Präsident gewählt werden. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Der Wahlausschuss beschäftigt sich mit diesem Thema", betonte Bartosch am Dienstag auf SN-Anfrage vielsagend.

"Im Mai wird Präsidentin oder Präsident gewählt"

Dass der Steirer auch eine Nachfolgerin nicht ausschließt, kommt nicht überraschend. Die aktuelle Hartberg-Präsidentin Brigitte Annerl wurde bereits im vergangenen Jahr ins Spiel gebracht und hat laut SN-Informationen gute Karten auf den Chefposten. Sie wäre die erste Frau, die das oberste Amt im österreichischen Fußball bekleiden würde. Bis Mittwoch können die Mitglieder des ÖFB-Wahlausschusses noch Vorschläge einbringen, Ende März will man sich auf eine Shortlist einigen.

Externe Lösung wird gewünscht

"Bisher hat es kein konkretes Gespräch gegeben. Meiner Meinung nach hat es Wolfgang Bartosch bisher sehr gut gemacht, er soll doch bleiben", betonte Annerl am Dienstag im SN-Gespräch. Dass er dem ÖFB weiterhin vorsteht, ist für Bartosch ausgeschlossen. Ob Annerl zur Verfügung stehen würde, konnte die Unternehmerin nicht beantworten: "Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ob ich dafür meinen Verein Hartberg verlassen würde, weiß ich auch nicht."

Weitere Namen werden ins Spiel gebracht

Nachdem viele Sponsoren und auch einige Präsidiumsmitglieder eine Lösung außerhalb des Verbandes fordern, dürfte ein möglicher Kandidat keine guten Chancen haben: Sturm-Präsident Christian Jauk soll Interesse zeigen, sitzt aber für die Bundesliga im ÖFB-Präsidium und wäre damit erneut eine interne Lösung. Bartosch soll aber eine steirische Lösung präferieren und könnte mit Annerl, die er sehr schätzt, auch gute Chancen auf eine Mehrheit haben. Ebenfalls Thema soll neben den erfolgreichen Unternehmern Roland Schmid und Kurt Svoboda auch der ehemalige Raiffeisen-Marketingchef Leodegar Pruschak sein. Ob einer aus diesem Trio in eine Kampfabstimmung gehen würde, ist äußerst fraglich. Vor allem Schmid ist bei diesem Thema sicher vorsichtig: 2021 wagte er sich in einen Zweikampf mit Gerhard Milletich und zog knapp den Kürzeren.

Wichtige Vermittlerin bei Rapid-Skandal

Für viel Aufsehen im österreichischen Fußball sorgte Annerl am vergangenen Wochenende: Als die Partie Hartberg gegen Rapid Wien wegen Ausschreitungen kurz vor der Absage stand, suchte die Steirerin den Dialog mit den Rapid-Fans und beruhigte die Lage. Damit hatte sie großen Anteil daran, dass das Duell doch noch über die Bühne gehen konnte. Viel Verhandlungsgeschick würde sie wohl auch im ÖFB-Präsidium brauchen.

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