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Elfergeschenk brachte Österreichs Frauen um verdienten Sieg gegen Island

Vor 3788 Fans in der Rieder Innviertel Arena hat Österreichs Fußball-Nationalmannschaft der Frauen am Freitag gegen Island in der EM-Qualifikation ein 1:1 (1:0) erreicht. Beide Tore fielen aus Elfmetern. Vor dem Rückspiel am Dienstag in Reykjavik halten die Kontrahentinnen um den zweiten Platz hinter Deutschland bei je vier Zählern.

Islands Spielerinnen jubelten nach dem Ausgleich.
Islands Spielerinnen jubelten nach dem Ausgleich.

In einem von Taktik geprägten Spiel hatten die Österreicherinnen vor den Augen von Männer-Teamchef Ralf Rangnick von Beginn an die besseren Chancen. Ein Fallrückzieher von Lilli Purtscheller (6.) und ein aufs Kreuzeck angetragener Schuss von Marie-Therese Höbinger (22.) verfehlten aber das Ziel. Dann versuchte Purtscheller einen Alleingang von rechts in den Strafraum und wurde von Alexandra Johannsdottir gelegt. Den Elfmeter verwandelte Kapitänin Sarah Puntigam sicher zur 1:0-Führung (26.).

Österreich war spätestens mit dem Vorsprung im Rücken klar überlegen. Puntigam konnte aus einer guten Vorlage nur einen Roller produzieren (33.). Aber Island hatte in Sveindis Jonsdottir eine gefährliche Konterstürmerin. Die Wolfsburg-Spielerin lief in der 38. Minute der gesamten ÖFB-Verteidigung davon, verzog aber ihren Abschluss. Auch ein Eckball unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff bereitete den Österreicherinnen einige Probleme.

Strittige Elferentscheidung

Barbara Dunst mit einem Kopfball übers Tor hatte die erste Möglichkeit nach Wiederbeginn, ehe einer der gefürchteten weiten Einwürfe eine Riesenchance für Gudrun Arnardottir eröffnete (58.). Die Österreicherinnen schwammen ziemlich in der Abwehr, Torfrau Manuela Zinsberger war gefordert.

Als sich die Lage schon wieder beruhigt hatte, fiel doch noch der Ausgleich. Auch Island traf aus einem Elfmeter. Die finnische Schiedsrichterin sah ein Handspiel von Marina Georgieva, es war allerdings eine sehr strittige Entscheidung. Die Fiorentina-Legionärin hatte ihren Arm eng am Körper angelegt gehabt. Doch die Proteste halfen nichts, Glodis Viggosdottir ließ Zinsberger beim Strafstoß keine Chance (76.).

Am Ende glücklich mit einem Punkt

Irene Fuhrmann warf noch frische Kräfte in die Schlacht, darunter Laura Wienroither bei ihrem Nationalteam-Comeback nach langer Pause wegen Kreuzbandriss. Noch einmal warf das rot-weiß-rote Team alles nach vorn, doch der Siegtreffer wollte nicht mehr gelingen. Vielmehr musste Manuela Zinsberger noch einmal mit einer starken Parade den einen Punkt festhalten.

"Mehr am Körper kann ich die Hand nicht halten", war sich Georgieva in der Elfersituation keiner Schuld bewusst und beklagte das Fehlen eines VAR. Teamchefin Irene Fuhrmann erklärte: "Im ersten Moment ist es eine Enttäuschung. Aber wir sind immer noch im Plan. Es ist noch alles möglich." Für die Partie am Dienstag brauche es aber eine Steigerung: "Wir waren sicher nicht an unserem Limit."

Sarah Puntigam analysierte: "Wir haben es in der ersten Hälfte gut gemacht, hatten die Kontrolle über das Spiel und haben diese dann erst nach der Pause leider aus der Hand gegeben. Es ist ärgerlich, aber die Chance auf die direkte Qualifikation lebt nach wie vor. Es war heute genau die Partie, die wir erwartet haben. Island war sehr robust in den Zweikämpfen, dazu die vielen weiten Bälle auf die schnellen Stürmerinnen."


Sarah Zadrazil meinte: "Es war das erwartete Spiel auf Augenhöhe. Island hat gezeigt, dass sie vor allem im Umschaltspiel unglaublich gefährlich sind. In der ersten Hälfte haben wir es gut gemacht, waren recht souverän auf dem Platz. Nach der Pause haben wir es etwas aus der Hand gegeben. Am Ende ist es ein verdientes Remis, doch wir haben am Dienstag die Chance, es besser zu machen, mutiger zu sein und mehr Kontrolle im Spiel mit dem Ball zu haben."


Manuela Zinsberger gab sich mit Blick auf das Auswärtsspiel kämpferisch: "Es wird hart, aber wir werden den Kampf annehmen und wir werden den Kampf gewinnen."

Im Parallelspiel gewann Deutschland mit 4:1 gegen Polen. Die Favoritinnen taten sich allerdings schwer, nach einem Blitzstart führte Polen schon nach einer Minute mit 1:0. Erst in der Schlussphase fixierten die Deutschen noch den klaren Erfolg.

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