Sechseinhalb Monate vor dem Eröffnungsspiel der EM (14. Juni) wird es am Samstag (18 Uhr/live auf ServusTV) ernst. In der Hamburger Elbphilharmonie werden die Gruppen für die Endrunde in Deutschland ausgelost. Nach einer starken Qualifikation wird Österreich aus dem zweiten Topf gezogen werden. In Topf eins warten Topnationen wie Gastgeber Deutschland, Frankreich, Belgien, Spanien, Portugal und England. Für den angepeilten Aufstieg ins Achtelfinale sind aber die Kontrahenten aus den Töpfen drei und vier wohl von größerer Bedeutung. Hier könnte es gegen Italien, die Niederlande oder Kroatien gehen, allerdings wären auch Duelle mit Play-off-Siegern, Slowenien oder der Slowakei möglich.
Prohaska blickt positiv Richtung EM
Mit Spannung blicken auch Österreichs Jahrhundertfußballer Herbert Prohaska und Salzburgs Jahrhundertkicker Heimo Pfeifenberger Richtung Hamburg. "Leichte Gegner gibt es bei einer Europameisterschaft nicht. Ich bin aber überzeugt, dass unsere Mannschaft für jeden Kontrahenten gut gerüstet ist", erklärt Prohaska im Gespräch mit den "Salzburger Nachrichten". Der ehemalige ÖFB-Teamchef, der Österreich als bisher letzter Trainer zu einer WM (1998) geführt hat, wünscht sich eine spannende, aber machbare Gruppe. "Portugal, die Slowakei und einen Play-off-Sieger. In dieser Gruppe hätten wir gute Chancen auf ein Weiterkommen", betont der 68-Jährige und ergänzt: "Portugal hat zwar eine Mannschaft mit vielen Stars. Ronaldo und Co. sind aber schon in die Jahre gekommen. In der aktuellen Form hätten wir eine Chance."
Schottland kein Wunschgegner
Vermeiden will der ehemalige Starkicker von Austria Wien, AS Rom und Inter Mailand eine Gruppe mit England, Schottland und Italien. "Da könnte es schwer werden. England und Italien sind stark. Schottland hat sich gut entwickelt und ist ebenfalls ein unangenehmer Gegner." Trotz zuletzt starker Leistungen und der Euphorie im Land warnt Prohaska vor einer zu hohen Erwartungshaltung: "Wir haben 2016 gesehen, dass eine Endrunde schnell vorbei sein kann. Ich bin mir aber sicher, dass unsere Mannschaft hoch konzentriert in das Turnier gehen wird und eine gute Rolle spielen kann."
Pfeifenberger traut Österreich viel zu
Eine attraktive und schwere Gruppe wünscht sich Pfeifenberger. "England, Kroatien und Griechenland, wenn sie das Play-off überstehen", erklärt der ehemalige Topspieler. Die Begründung für sein schwieriges Wunschlos ist pragmatisch: "Wenn man bei einem Turnier weit kommen will, dann muss man Topnationen schlagen. Diese Gruppe wäre nicht leicht, aber unser Team hat die Qualität, um bestehen zu können." Absolut keine Wunschgegner wären für Pfeifenberger Frankreich, die Niederlande und Italien. "Da wären wir nicht chancenlos, aber Außenseiter."
Während sich viele deutsche Experten Österreich in der Gruppe wünschen, würden die beiden Ex-Nationalspieler dem großen Nachbarn in der Vorrunde gerne aus dem Weg gehen. "Die Deutschen sind zwar in der Krise, aber sie haben ein Team mit sehr viel Qualität und werden bis zur Heim-EM sicher noch zulegen", erklärt Prohaska.
