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Keine 20:0-Watschen mehr: UEFA revolutioniert Quali-Modus bei den Frauen

Österreich kann schon in der Nations League gegen Norwegen und Frankreich erste Schritte zur EURO 2025 setzen. Der Weg dorthin wird einer massiven Modusänderung unterworfen.

Laura Feiersinger und Co. erwartet ein komplizierter Weg zur EURO 2025.
Laura Feiersinger und Co. erwartet ein komplizierter Weg zur EURO 2025.

Zwei starke EURO-Endrunden haben das Image von Österreichs Frauenfußball nachhaltig verändert. Seit dem Halbfinaleinzug 2017 und dem knappen Viertelfinal-Aus 2022 genießen Laura Feiersinger und Co. hierzulande große Popularität. Bei der nächsten EURO 2025 in der Schweiz will die Auswahl von Teamchefin Irene Fuhrmann wieder dabei sein. Die ersten Schritte dorthin können schon in der Nations League gesetzt werden, die an diesem Freitag startet.

Österreichs Frauen spielen in der Liga A und damit auf höchster europäischer Ebene. Gegen Norwegen, am Freitag in Oslo der Auftaktgegner, sowie Frankreich und Portugal gilt es, zumindest die Klasse zu halten. Nur der Gruppensieger spielt im Februar 2024 mit den drei anderen Pool-Ersten um ein Ticket für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris.

Die Nations League hat auch auf die kommende EM-Qualifikation Einfluss. Die Top-2-Teams jeder Gruppe verbleiben für die EM-Qualifikation für die Endrunde 2025 in der Schweiz in der Liga A. Die Viertplatzierten müssen fix den Gang in die Liga B antreten, die Dritten spielen Relegation gegen die B-Gruppen-Zweiten.

Topnationen bleiben in der Qualifikation unter sich

Die EM-Qualifikation startet dann im Frühling 2024. Auch dort ist die Einteilung gleich wie in der Nations League, es sind also je 16 Teams in der A- und B-Liga dabei und 19 in der niedrigsten C-Ebene. Die Top-2-Teams der A-Liga-Gruppen sichern sich ein Fixticket für die EM.

Sieben weitere Plätze werden dann in einem aufwendigen Play-off-Verfahren ausgespielt, in dem auch die besten C-Liga-Teams eine Chance erhalten. Durch die Modusänderung müssen die besten Nationen nicht mehr gegen die Nachzügler spielen. Das krasse Leistungsgefälle hatte in der abgelaufenen WM-Qualifikation zu Resultaten wie etwa einem 20:0 von England gegen Lettland oder einem 19:0 von Belgien gegen Armenien geführt. Österreich tobte sich bei einem 10:0 gegen Nordmazedonien aus. England hatte als Gruppensieger nach zehn Partien ein Torverhältnis von 80:0, der spätere Weltmeister Spanien kam in acht Spielen auf 53:0 Treffer. Insgesamt hatten 19 Spiele der WM-Ausscheidung ein zweistelliges Ergebnis gebracht. Für den aufstrebenden Frauenfußball ist das nicht unbedingt eine positive PR.

Es wäre für die Österreicherinnen jedenfalls von Vorteil, im heurigen Bewerb die Klasse zu halten, um die Möglichkeit einer Direktqualifikation nutzen zu können bzw. starken Play-off-Kontrahenten aus dem Weg zu gehen.

"Der Modus ist relativ kompliziert", bringt es ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann treffend auf den Punkt. Sie beschäftigt sich derzeit ohnedies noch mehr mit den aktuellen Herausforderungen. Am Mittwoch flog das Team von München aus nach Oslo. "Wir wollen gegen ein starkes Team etwas Zählbares mitnehmen", sagte sie. Am Dienstag wartet im Wiener Viola Park das Match gegen Frankreich, für das bereits 7600 Tickets abgesetzt wurden.

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