Österreichs Fußball-Nationalteam der Frauen bereitet sich in Bad Erlach auf die beiden Play-off-Spiele zur EM gegen Polen vor. Am Freitag steigt zunächst das Hinspiel in Danzig, kommenden Dienstag geht es ins Rückspiel in der Wiener Generali-Arena.
In den ersten Trainingseinheiten musste Teamchefin Irene Fuhrmann auf Viktoria Pinther (krank) und Nicole Ojukwu verzichten. Die Freiburg-Legionärin wird wegen einer Sprunggelenksverletzung für die beiden Partien ausfallen.
Positive Anspannung prägt die Vorbereitung, wie Mittelfeldspielerin Annabel Schasching erklärt. Die Ausgangslage sei trotz zweier Siege gegen Polens Team in der Gruppenphase ausgeglichen: "Polen ist ähnlich stark wie wir, auch sie waren bei der letzten Euro dabei. Wir sehen uns aber in der Position, beide Spiele gewinnen zu wollen."
Anders als die 22-jährige Freiburg-Legionärin haben manche Teamkolleginnen schon viel Erfahrung gesammelt. Das Nervositätslevel sei aber nicht unbedingt altersabhängig: "Wir sind generell eine Mannschaft, die sich gegenseitig unterstützt. Es kann sein, dass bei den Routiniers ein bisschen mehr Ruhe da ist, weil sie schon in solchen Situationen waren. Das kann uns positive Energie geben."
Ein Mittel zum Stressabbau ist auch bei weiblichen Kickern im Camp das Kartenspielen. Leidenschaftliche "Zockerin" ist Lilli Purtscheller, die schwärmt: "Ich liebe es, und ich gewinne auch oft." Die Stürmerin ist die Aufsteigerin des Jahres und hat mit mehreren guten Auftritten im ÖFB-Team Selbstvertrauen gesammelt. Sie sagt: "Ich bin vor Spielen nie nervös, ich habe nur positive Anspannung. Ich denke, wir können befreit aufspielen, auch wenn uns die Bedeutung der Spiele für Österreichs Frauenfußball bewusst ist."
Angesichts der Wichtigkeit sollte auch der Ansturm der Fans stärker ausfallen. In Danzig wird mit 5000 Zuschauern gerechnet, für die Generali-Arena waren Stand Dienstag gut 2000 Tickets verkauft. Eine Black-Friday-Aktion soll helfen, die Ränge noch weiter zu füllen. Lilli Purtscheller appelliert: "Es würde uns viel bedeuten, wenn uns ganz viele anfeuern würden. Die Unterstützung von den Rängen kann uns noch einmal zusätzlich pushen und einen großen Vorteil bedeuten. Wir spielen guten Fußball mit Leidenschaft und Herz."
