Das Hinspiel am Freitag in Danzig war ein ernüchterndes Erlebnis: Bei der 0:1-Niederlage biss sich die ÖFB-Offensive an der kompakten polnischen Abwehr die Zähne aus. Es gab in 90 Minuten so gut wie keine zählbaren Torchancen. Die Polinnen setzten hingegen ihre stärkste Waffe, das Konterspiel gekonnt ein und hatten sogar die besseren Chancen auf noch mehr Tore.
"Entscheidend wird sein, dass wir uns klar steigern", sagte Teamchefin Irene Fuhrmann am Montag. Der Glaube an sich selbst sei vorhanden, aber der Gegner wird es zu einer schwierigen Aufgabe machen. "Das Ergebnis spielt ihnen in die Karten. Die Polinnen sind auch nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen", erklärte Fuhrmann. Sie spielten zum Großteil in europäischen Topligen.
Kein Gedanke ans Elfmeterschießen
Österreichs Team will mit einer "Jetzt-erst-recht-Mentalität" dagegenhalten, betonte Kapitänin Sarah Puntigam. "Wir müssen gegen einen tief stehenden Gegner Lösungen finden." An eine mögliche Entscheidung im Elfmeterschießen will die US-Legionärin noch nicht denken: "Wir wollen es vorher für uns entscheiden." Puntigam war bei den bisherigen zwei EM-Teilnahmen 2017 und 2022 schon dabei und sagt: "Es gibt nichts größeres, als sein eigenes Land bei einem Großereignis vertreten zu dürfen. Ich durfte das schon zwei Mal erleben und es ist jedes Mal sehr besonders, nicht nur für uns als Team, sondern auch für Fans und ganz Österreich." Generell liebe sie Partien wie jene am Dienstag (18.15 Uhr, live in ORF eins): "Das sind die coolsten Spiele, in denen es um so viel geht." Die Teamchefin pflichtet ihr bei: "Wir gehen mit der Lust aufs Gewinnen ins Spiel."
Geringes Zuschauerinteresse
Wenig Lust wird freilich die Kulisse in der Wiener Generali-Arena machen. Gerade 2600 Tickets wurden bis Montag abgesetzt. "Wir freuen uns über die, die kommen und uns unterstützen", will Fuhrmann den mageren Zuspruch nicht als Ausrede gelten lassen.
