Fragwürdige Aussagen von ÖFB-Interimspräsident Wolfgang Bartosch und Vizepräsident Johann Gartner sorgten in der vergangenen Woche für viel Wirbel in Österreich. Die ÖFB-Spitze attackierte ihren Teamchef Ralf Rangnick deutlich. Bartosch ruderte zwar zurück, der Schaden war aber angerichtet. Nationale und internationale Experten waren sich einig, dass der deutsche Fußballprofessor, der von den monatelangen Machtkämpfen und Streitereien schon genervt ist, nach diesen Attacken noch vor dem Start der WM-Qualifikation im Juni das Weite suchen wird. Angebote dürfte Rangnick genügend haben: Zuletzt bemühte sich Dortmund erneut um seine Dienste, und auch Bayern München soll sich weiterhin vorstellen können, den aktuellen ÖFB-Teamchef für eine Führungsposition zu verpflichten.
Fragwürdige Aussagen von ÖFB-Bossen
Um die Irritationen aus dem Weg zu räumen, suchte Bartosch den Kontakt zu Rangnick. Am Samstag sprachen sich die beiden am Telefon aus. "Mir war es ein Bedürfnis, ihm zu versichern, dass das Präsidium und ich weiterhin komplett hinter ihm stehen", erklärte Bartosch am Sonntag auf SN-Anfrage. "Wir wollen mit Rangnick als Teamchef zur Weltmeisterschaft fahren und sind überzeugt, dass wir es mit ihm schaffen werden."
Telefonat am Wochenende
Nach einem rund halbstündigen Telefonat ist der Interimspräsident optimistisch, dass Rangnick mit Österreich die WM-Qualifikation bestreiten wird. "Ich gehe davon aus, dass Rangnick unsere Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation betreuen wird." Von den Aussagen Bartoschs und Gartners war Rangnick alles andere als begeistert, trotzdem sollen die Chancen gut stehen, dass er kein Angebot aus seiner Heimat annimmt und Österreich weiterhin die Treue halten wird.
Nächster Kandidat zieht sich zurück
Die nächste Absage kassierte der ÖFB-Wahlausschuss bei der Suche nach einem neuen ÖFB-Boss. Nach Uniqa-Vorstand Kurt Svoboda zieht auch der Unternehmer Roland Schmid seine Kandidatur zurück. Dies bestätigte der Vizepräsident des Zweitligisten Vienna am Sonntag in einem "Kurier"-Interview. Weiter im Rennen sind dagegen Hartberg-Chefin Brigitte Annerl, der burgenländische Landespräsident Johannes Wutzlhofer und Sturm-Boss Christian Jauk.