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ÖFB-Spitze kritisiert Ralf Rangnick scharf - Österreichs Jahrhundertfußballer stärkt dem ÖFB-Teamchef den Rücken

Wie lange bleibt Ralf Rangnick noch Trainer des österreichischen Fußball-Nationalteams? Nach den jüngsten Entwicklungen und einigen Aussagen von hochrangigen Funktionären ist äußerst ungewiss, ob der Deutsche im Juni beim Start der WM-Qualifikation noch auf der Trainerbank sitzen wird. Eine österreichische Fußball-Legende springt für Rangnick in die Bresche.

Für Österreichs Fußball-Legende Herbert Prohaska ist Ralf Rangnick der richtige Mann für den österreichischen Fußball.
Für Österreichs Fußball-Legende Herbert Prohaska ist Ralf Rangnick der richtige Mann für den österreichischen Fußball.

Einen Tag bevor der ÖFB-Wahlausschuss einen Nachfolger für den Interimspräsidenten Wolfgang Bartosch finden will, ließen zwei ÖFB-Funktionäre mit fragwürdigen Aussagen aufhorchen. "Rangnick ist sehr schwierig. Ich versuche, den Kontakt aufrechtzuerhalten, aber er setzt immer eigene, unberechenbare Schritte", kritisiert Noch-Präsident Bartosch im Gespräch mit der Wochenzeitung "Profil". Noch weiter geht Vizepräsident Johann Gartner im "Profil"-Artikel: "Nüchtern betrachtet sind wir mit Rangnick nicht weiter als unter Foda. Seine Spielweise ist ausrechenbar. Mir fehlen die Tore und die Ergebnisse. Ich erwarte mir vom Teamchef neue Ideen. Der sportliche Erfolg hat vieles kaschiert. Aber die Stimmung hat sich gedreht."

Auch Bayern München beobachtet die Situation im ÖFB

Während Rangnick in Deutschland gefragter denn je ist, will Österreich seinen Teamchef wohl vertreiben. Anders kann man die Aussagen von Bartosch und Gartner nicht deuten. Dortmund, das den aktuellen ÖFB-Teamchef als neuen Sportdirektor installieren will, hätte aktuell wohl keine schlechten Chancen, Rangnick unter Vertrag zu nehmen. Laut "Profil"-Informationen, die sich mit SN-Recherchen decken, hat auch Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der seinen Landsmann im vergangenen Sommer als Trainer installieren wollte, die Situation in Österreich ganz genau im Blick. Hoeneß soll sich weiterhin sehr gut vorstellen können, seinen Landsmann als sportlichen Mastermind zu installieren.

Herbert Prohaska stärkt dem Teamchef den Rücken

Während es im ÖFB wohl Kräfte gibt, die Rangnick am liebsten so schnell wie möglich loswerden wollen, stärkt Herbert Prohaska dem Teamchef den Rücken: "Es wäre absurd, wenn wir jetzt über den Posten von Rangnick diskutieren. Auch an der Spielweise gibt es nichts auszusetzen. Leider haben wir zuletzt drei wichtige Spiele nicht gewonnen, obwohl wir jedes Mal die bessere Mannschaft waren", betont Österreichs Jahrhundertfußballer am Donnerstag im SN-Gespräch. "Ich bin überzeugt, dass wir mit Rangnick an der Spitze eine erfolgreiche WM-Qualifikation absolvieren werden."

Duell zwischen Jauk und Wutzlhofer?

Mit Spannung wird am Freitag die Sitzung des ÖFB-Wahlausschusses erwartet. Laut SN-Informationen sollen Sturm-Präsident Christian Jauk und der burgenländische Verbandspräsident Johannes Wutzlhofer in der Favoritenrolle sein. Beide wären aber nicht die von Fans, Sponsoren, Spielern und Trainern gewünschte externe Lösung. Glaubt man Gerüchten aus dem ÖFB-Umfeld, dann sollen Hartberg-Präsidentin Brigitte Annerl sowie die beiden Unternehmer Kurt Svoboda und Roland Schmid bereits aus dem Rennen sein. Bleibt abzuwarten, wie der neue starke Mann zu Rangnick stehen wird und ob er den Teamchef, der seit seinem Amtsantritt eine Fußball-Euphorie in Österreich ausgelöst hat, zum Weitermachen bewegen kann.

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