Dass ihr Vertrauensmann Bernhard Neuhold in den kommenden Monaten gekündigt werden soll und in einer Präsidiumssitzung etwas unpassend über sie gesprochen wurde, stößt den österreichischen Nationalspielern sauer auf. Aus diesem Grund trafen sich David Alaba, der für den Termin extra nach Wien gereist war, Marcel Sabitzer, Marko Arnautovic und Konrad Laimer am Montagabend mit dem ÖFB-Präsidenten Klaus Mitterdorfer und seinen Stellvertretern.
Deutliche Worte von Maximilian Wöber
Bereits vor dem Krisengespräch äußerte sich Leeds-Spieler Maximilian Wöber zur angespannten Situation. Vor allem die mögliche Entlassung von Neuhold kommt bei den Kickern nicht gut an. "Bernhard war für uns ein wichtiger Ansprechpartner, der arbeitstechnisch immer höchstprofessionell war, immer dafür gesorgt hat, dass es uns Spielern so gut wie möglich geht und noch dazu als Typ super in das große Ganze hineingepasst hat. Deswegen wollen wir mit ihm weiterarbeiten", betont Wöber und ergänzt: "Teilweise gibt es immer noch das Bild von einem Fußballer, der 90 Minuten laufen und ein bisschen kicken kann, doch ich glaube, das hat sich geändert. Gerade bei uns im Team sind eloquente Spieler, die neben dem Fußball noch einige andere Dinge machen. Ich glaube, da können wir uns schon die eine oder andere Einmischung leisten."
ÖFB-Stars denken an Boykott
Sollten die ÖFB-Stars bei Mitterdorfer und Co. weiterhin auf taube Ohren stoßen, dann denken sie laut SN-Recherchen an drastischere Maßnahmen. Arnautovic und Co. würden zwar weiterhin für Österreich auflaufen, aber für Marketingaktivitäten nicht mehr zu günstigen Konditionen zur Verfügung stehen. Bisher absolvierten Teamchef Ralf Rangnick und seine Spieler Sponsorentermine, Autogrammstunden für Sponsoren und Werbedrehs für ÖFB-Partner weit unter ihrem Marktwert. Damit konnte der Verband seinen Sponsoren für wenig Geld die besten Fußballer Österreichs zur Verfügung stellen. Diese Vereinbarung zwischen den Spielern und dem Verband ist schriftlich festgehalten, läuft Ende des Jahres aber aus. Sollten die Wogen bis zu den Verhandlungen nicht geglättet sein, dann könnten die heimischen Stars deutlich mehr für ÖFB-Sponsortermine verlangen oder sich weigern, welche wahrzunehmen. Für den ÖFB, der vielen Partner schriftlich über Jahre Termine mit seinen Stars für wenig Geld zugesagt hat, wäre eine solche Maßnahme eine Katastrophe.
