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Pröll: ÖFB-Campus als "Markstein auf dem Weg in die Zukunft"

Rund 19 Monate nach dem Spatenstich herrscht im Campus des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) in Wien-Aspern rege Betriebsamkeit. Die etwa 100 Mitarbeiter haben am Montag ihre Büros bezogen, erste Nachwuchs-Länderspiele und Trainerkurse wurden bereits absolviert. ÖFB-Aufsichtsratsvorsitzender Josef Pröll bezeichnete das größte Infrastrukturprojekt in der 121-jährigen Geschichte des Verbandes bei der Präsentation am Mittwoch als "Markstein auf dem Weg in die Zukunft".

Pröll von neuem ÖFB-Campus begeistert
Pröll von neuem ÖFB-Campus begeistert

Pröll erwartet sich vom Campus Impulse, "was Professionalität, Zusammenhalt und Fortschritt betrifft". Auf einer Gesamtfläche von 55.000 Quadratmetern wurden unter anderem drei Rasenplätze, ein Kunstrasenplatz und ein Ministadion mit knapp 1.000 Sitzplätzen errichtet. Alle Plätze sind mit Rasenheizungen ausgestattet.

Dazu gibt es Fitness- und Kabinenräumlichkeiten sowie Unterbringungsmöglichkeiten für Spielerinnen und Spieler. Außerdem wird im kommenden Jahr die VAR-Zentrale der Bundesliga von Wien-Meidling in die Seestadt übersiedeln. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 75 Millionen Euro. Je 23,14 Millionen Euro steuern der Bund und die Stadt Wien bei, der Rest kommt vom ÖFB. Für die Betriebskosten wurde eine jährliche Summe von einer Million Euro veranschlagt, die wenn möglich unterschritten werden soll. ÖFB-Campus-Manager Alexander Gruber betonte, man habe es gemeinsam mit Totalunternehmer Strabag geschafft, bei der Errichtung im Zeit- und Finanzierungsplan zu bleiben.

Pröll: "Alles unter einem Dach vereint"

Dementsprechend stolz zeigte sich Pröll bei der Präsentation. "Nicht nur die Administration, sondern alle Teams werden hier ihre Heimat haben, vom Nachwuchs bis zum A-Team. Die Trainerausbildungsmodule und das Schiedsrichterwesen werden hier sein, alles unter einem Dach vereint", kündigte der Ex-Vizekanzler an. Außerdem meinte Pröll: "Es soll ein Ort der Begegnung des österreichischen Fußballs sein. Wir wollen hier besser denken, besser gemeinsam lernen und besser zusammenarbeiten, als das in der Vergangenheit vielleicht da und dort der Fall war."

Man wolle auch "die Wissenschaft reinholen", erklärte der ÖFB-Chef. "Wir möchten uns für Start-ups öffnen und für Vereine, die sich hier einmieten wollen. Auch andere Sportarten können hier temporär ihre Heimat finden." Der Campus solle "zu einer Sport-Drehscheibe für ganz Österreich" werden und sei "ein Haus der Öffnung, kein Schneckenhaus". Dazu passt, dass im Sommer 2026 im Campus die Frisbee-U17-EM und die Special-Olympics-Staatsmeisterschaft mit internationaler Beteiligung stattfinden, viele weitere Events dürften folgen.

Noch ist in der neuen ÖFB-Heimat laut Pröll "die eine oder andere Kinderkrankheit" zu kurieren, die offizielle Eröffnung ist für das erste Quartal 2026 geplant. Ob beziehungsweise wann hier das Männer-A-Team gastiert, ist offen.

Neues ÖFB-Logo präsentiert

Fix ist hingegen ein veränderter ÖFB-Außenauftritt mit einem neuen Logo, das ebenfalls am Mittwoch präsentiert wurde und laut Verband "die Tradition des österreichischen Fußballs und die rot-weiß-rote Identität vereint". Das neue Logo ist bereits im Campus und auf der ÖFB-Website zu sehen und wird künftig auch die Merchandising-Produkte zieren. Ein neues Wappen sei ebenfalls in Arbeit, werde aber wohl nicht vor der WM 2026 zur Verwendung kommen, berichtete Pröll.

Vor dem Umzug nach Aspern residierte der ÖFB im Happel-Stadion. Bezüglich der Rückgabe der Büromöglichkeiten im Prater bestehen offenbar Differenzen mit der Stadt Wien, doch Pröll relativierte: "Die Frage der Nachnutzung wird uns nicht auseinanderdividieren, aber sie steht im Raum."

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