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Rangnick sieht für WM-Ticket noch Aufgaben zu erledigen

Österreichs Fußball-Nationalteam greift nach der ersten WM-Teilnahme seit 1998. Teamchef Ralf Rangnick will nach dem 2:1 im ersten direkten Duell bei Hauptkonkurrent Bosnien den Tag aber nicht vor dem Abend loben. "Bis jetzt gibt es überhaupt keinen Grund, auf irgendetwas stolz zu sein", sagte Rangnick nach vier Siegen in vier Quali-Partien. "Es ist erst die Hälfte gespielt." Die nächsten Prüfungen warten am 9. Oktober gegen San Marino und drei Tage später in Rumänien.

ÖFB-Teamchef Rangnick blickt entschlossen Richtung WM
ÖFB-Teamchef Rangnick blickt entschlossen Richtung WM

Mit dem Auswärtssieg in Zenica brachten sich die favorisierten Österreicher in Gruppe H in die Pole Position. "Es war klar, wer auch immer das Spiel gewinnt, dass er durchaus einen Schritt Richtung WM macht", erklärte Rangnick. "Es war ein wichtiger Schritt. Wir haben alles selber in der Hand." Das gilt aber auch noch für die Bosnier. Wenn die Auswahl um Altstar Edin Dzeko ihre beiden nächsten Spiele gewinnt, kommt es am 18. November in Wien zu einem finalen Showdown um das WM-Ticket.

Bosnien gibt noch nicht auf

"Unser nächstes Ziel ist es jetzt, die zwei Spiele in der nächsten Abstellungsperiode zu gewinnen", erklärte Rangnick. Gegen San Marino soll im Ernst-Happel-Stadion im Idealfall auch etwas für das Torverhältnis getan werden. "Weil das kann am Ende auch entscheiden", erinnerte der ÖFB-Coach. Dann nämlich, wenn bei Punktegleichheit keine Mannschaft in den zuerst herangezogenen direkten Duellen mehr Tore erzielt hat - möglich etwa bei einem 1:0-Sieg der Bosnier in Österreich.

Bosniens Teamchef Sergej Barbarez wollte daher noch keinesfalls gratulieren. "Ich würde nicht sagen, dass dieses Spiel entscheidend war", meinte der frühere Deutschland-Legionär nach dem ersten Punkteverlust seines Teams. "Nichts ist zu Ende, wir haben noch viele Spiele vor uns. Da kann viel passieren." Die Bosnier gastieren am 9. Oktober auf Zypern und empfangen am 15. November Rumänien. Barbarez: "Wenn wir die nächsten beiden Spiele gewinnen, werden wir nach Wien kommen und versuchen, diesen Matchball zu nutzen."

WM-Ticket auf Zypern möglich

Sollten die Bosnier vorher Federn lassen, könnte das ÖFB-Team sein herbeigesehntes Ticket für die WM 2026 in Nordamerika bereits am 15. November auf Zypern fixieren. "Zum Thema Zypern: So ganz blind sind die dort auch nicht", betonte Rangnick mit Verweis auf das 2:2 der Inselkicker am Dienstag gegen Rumänien. Drei Tage zuvor hatte der Außenseiter in Linz auch Österreich an den Rand eines Punkteverlusts gebracht, Marcel Sabitzer entschied die Partie aber mit einem glücklich zustande gekommenen Elfmeter.

Rangnick führte den bei vielen seiner Spieler so früh in der Saison noch nicht vorhandenen Spielrhythmus ins Treffen. "Mir war klar, dass das Spiel gegen Zypern ein schweres wird und hier sowieso", sagte der 67-Jährige in Zenica. "Beides hat sich bestätigt, trotzdem haben wir sechs Punkte geholt. Wenn wir solche Spiele jetzt auch ziehen, spricht das in erster Linie für die Mentalität und die Einstellung der Mannschaft." Drei ihrer vier Quali-Siege haben die Österreicher mit einem Tor Unterschied eingefahren.

Laimer auf Bayern-Position Matchwinner

In Bosnien avancierte Konrad Laimer zum Matchwinner. "Wir haben geflachst, was er als Rechtsverteidiger auf der Mittelstürmerposition zu suchen hat", berichtete Rangnick aus der Kabine. Der Salzburger scheint auch im Nationalteam - wenn keine anderen Schlüsselspieler fehlen - auf der Position angekommen, auf der er sich bei Bayern München einen Stammplatz erkämpft hat. Rangnick: "Wir werden sehen. Konni kann viele Positionen spielen."

In der aktuellen Konstellation sei es für ihn naheliegend gewesen, Laimer als Rechtsverteidiger aufzubieten. "Stefan Posch war gesperrt. Das ist schon auch ein Spieler, der diese Position spielen kann", meinte Rangnick. Das gelte auch für Patrick Wimmer, der nach Gelb-Rot nun gegen San Marino zuschauen muss. Links ist mittlerweile Phillipp Mwene gesetzt. Sie alle jubelten in Zenica vor den mehr als 400 mitgereisten Fans. Die nächste ÖFB-Zusammenkunft erfolgt bereits in dreieinhalb Wochen.

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