Mit einem verdienten, aber glanzlosen Sieg verabschiedete sich Red Bull Salzburg am Samstag in die Winterpause. Die Bullen schlugen im Nachtragsspiel Klagenfurt mit 3:0 und überwintern damit auf dem fünften Platz. Auf Tabellenführer Sturm Graz fehlen derzeit zehn Punkte. "Damit können wir nicht zufrieden sein. Wir dürfen uns nichts vormachen und müssen Lösungen haben. Wir haben das höchste Budget und haben damit die Verantwortung, dass wir es besser machen", fand Schröder nach der Partie deutliche Worte. Die Zeit der Schönrederei scheint unter dem Deutschen vorbei zu sein.
Kein klares Bekenntnis zu Pepijn Lijnders
Für Trainer Pepijn Lijnders war der Sieg gegen Klagenfurt wichtig, um mit etwas Ruhe in die Pause gehen zu können. Die Herbstsaison ist damit aber nicht vergessen, sondern wird in den kommenden Wochen noch aufgearbeitet. Schröder vermied nach der Klagenfurt-Partie auch ein klares Bekenntnis zu Lijnders. Entscheidungen sollen erst nach intensiven Gesprächen getroffen werden. Trotzdem ist nicht zu erwarten, dass sich Salzburg nach dem turbulenten Herbst von seinem niederländischen Trainer trennen wird. Vor allem weil Lijnders-Freund Jürgen Klopp, mit dem er in Liverpool jahrelang zusammengearbeitet hat, ab dem 1. Jänner neuer Fußball-Chef bei Red Bull ist. Und es nicht davon auszugehen, dass Klopp eine Trennung von Lijnders durchwinken würde.
Red Bull Salzburg wird den Kader umbauen
Vielmehr ist zu erwarten, dass der Kader in der Winterpause umgebaut wird. "Wir wollen der Mannschaft Erfahrung zuführen. Vor allem an vorderster Front sind wir nach dem Ausfall von Karim Konate dünn besetzt", erklärte Schröder, der sich auch zum Fitnesszustand von Langzeitausfall Fernando äußerte: "Er ist auf dem Weg der Besserung und hat die Tests bisher gut absolviert." Ob der Brasilianer im Frühjahr noch für die Bullen auflaufen wird, ist laut Schröder unklar: "Wir werden sehen, ob er den Verein verlassen möchte. Wir brauchen Spieler, die sich zu 100 Prozent mit Red Bull Salzburg identifizieren." Neben Fernando sollen auch Amar Dedic, Oscar Gloukh und Lucas Gourna-Douath Kandidaten für einen Transfer im Winter sein.
Trauner und Wöber zu teuer?
Kommen sollen Spieler, die dem Verein sofort weiterhelfen. In den vergangenen Wochen wurden die beiden Innenverteidiger Maximilian Wöber (Leeds) und Gernot Trauner (Feyenoord Rotterdam) immer wieder mit den Bullen in Verbindung gebracht. Bei beiden könnte es an den Ablöseforderungen ihrer aktuellen Vereine haken. Leeds soll für Wöber über zehn Millionen Euro verlangen, Salzburg will nicht so tief in die Tasche greifen. Rotterdam will Abwehrchef Trauner im Winter nicht gehen lassen und würde sich einen Wechsel ebenfalls teuer bezahlen lassen. "Beides herausragende Spieler und Persönlichkeiten. Trotzdem müssen wir das ganzheitlich abschätzen. Wöber ist einer von drei Innenverteidigern bei Leeds. Seit ich hier bin, gab es keinen Kontakt. Die Aktie ist aktuell nicht heiß, das hat nichts mit dem Spieler zu tun. Der Spieler ist top. Wir müssen vielleicht kleinere Brötchen backen und einsehen, dass wir keine höheren Ablösen bezahlen können, sondern vielleicht auch mal mit einer cleveren Leihe etwas machen können. Wir denken quer und werden sehen, was kommt."