Die Enttäuschung war vielen Bullen-Spielern am Mittwoch nach dem Schlusspfiff ins Gesicht geschrieben. Nach einer durchwachsenen Leistung reichte es am Ende nur zu einem 1:1 gegen den WAC - einige Stunden später dürften die Salzburger aber wieder neuen Mut im Titelkampf geschöpft haben. Weil sich Tabellenführer Sturm Graz im Topspiel gegen Austria Wien mit 1:2 geschlagen geben musste, liegen die Salzburger sechs Runden vor dem Saisonende "nur" vier Punkte hinter Platz eins. Die Chance auf den Meistertitel lebt also, Umfaller darf sich die Truppe von Trainer Thomas Letsch aber keine mehr leisten.
Offensivspieler von Red Bull Salzburg mahnt im Titelkampf: "Wir müssen ans Limit gehen"
Trotz des enttäuschenden 1:1 am Mittwoch gegen den WAC hat Red Bull Salzburg noch Chancen auf den Meistertitel. Ein Sieg im Rückspiel gegen Wolfsberg ist nun aber Pflicht.

"Wir müssen konkreter sein"
"Jetzt geht es für uns aber darum, dass wir selbst in manchen Situationen zwingender und klarer sein müssen. Wenn man so oft wie wir im Strafraum auftaucht, müssen mehr Abschlüsse aufs Tor kommen. Da müssen wir konkreter sein. Das Schöne ist, dass wir gleich am Sonntag wieder eine Chance und die Möglichkeit haben, es besser zu machen", betont Letsch vor dem Rückspiel gegen die Wolfsberger.
Schont WAC für das Cupfinale?
Obwohl die Kärntner im Saisonfinish noch eine kleine Meisterchance haben, wird Trainer Didi Kühbauer am Sonntag wohl den einen oder anderen Spieler schonen. Der Fokus des WAC ist ganz klar auf das Cup-Finale am Donnerstag gegen Hartberg gerichtet. Fix fehlen werden Offensivgeist Dejan Zukić und Mittelfeldstammkraft Simon Piesinger. Beide haben sich am Mittwoch nicht ganz unfreiwillig die fünfte gelbe Karte abgeholt. "Wir werden sicher zu elft spielen, das kann ich garantieren", meinte Kühbauer lapidar.
Bullen fühlen sich in Kärnten wohl
Für die Bullen spricht auch die Statistik. Seit neun Auswärtsspielen ist man im Lavanttal ungeschlagen, sieben Mal davon sammelte man drei Punkte ein. Volle Konzentration im Titelkampf fordert Salzburgs Offensivkraft Moussa Yeo: "Wir denken in keiner Phase der Vorbereitung auf diese Begegnung daran, dass der WAC das anstehende Cup-Finale im Kopf haben könnte. Dieser Umstand spielt für uns absolut keine Rolle und wir sind in erster Linie auf uns und unsere Leistung fokussiert. Wir wollen in Wolfsberg drei Punkte holen, haben aber am Mittwoch erneut gesehen, wie schwierig es ist, wenn wir nicht ans Limit gehen."
Erst ein Sieg in drei Duellen
Dass der WAC ein unangenehmer Gegner ist, bekamen die Bullen in dieser Saison bereits zu spüren: Von den drei bisherigen Duellen konnte man nur eines knapp mit 1:0 gewinnen, zwei Mal reichte es nur zu einem Unentschieden. "Der WAC hat ja in der Meistergruppe noch kein Spiel verloren, sie sind also ganz offensichtlich nicht leicht zu knacken. Zu Hause haben wir es jetzt nicht geschafft", sagte Letsch, dessen Team einen Punkt Rückstand auf die Wiener Austria und vier auf Leader Sturm Graz aufweist bzw. zwei vor den Kärntnern liegt. Die Reise nach Kärnten nicht mitmachen werden neben den Langzeitverletzten Maurits Kjærgaard (Sprunggelenk), Takumu Kawamura (Schlüsselbein) und Karim Konaté (Knie) auch Nicolás Capaldo (Zehenbruch) und Karim Onisiwo (Knie).