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WM-Analyse in London - "Fußball keine exakte Wissenschaft"

Am Vortag der Wahl zum Weltfußballer des Jahres sind in London Trainer und Vertreter von 190 FIFA-Mitgliedsverbänden zusammengetroffen, um noch einmal über die vergangene WM in Russland zu diskutieren. Auch ÖFB-Teamchef Franco Foda oder Israels Coach Andreas Herzog waren vor Ort. Laut FIFA-Angaben war es die größte Zusammenkunft von Fußball-Experten, die der Weltverband bisher organisiert hat.

Auch ÖFB-Teamchef Franco Foda war vor Ort
Auch ÖFB-Teamchef Franco Foda war vor Ort

Frankreichs Weltmeister-Coach Didier Deschamps referierte angesichts der Tatsache, dass vier der vergangenen fünf Weltmeister beim folgenden Turnier jeweils bereits in der Gruppenphase ausgeschieden sind, über die große Herausforderung einer Titelverteidigung. "Es ist sehr schwierig, da oben anzukommen. Sich da zu halten, ist noch schwieriger", meinte der 49-Jährige, der als Spieler und als Trainer Weltmeister wurde.

Auch Frankreich war nach dem ersten WM-Titel 1998 beim folgenden Turnier 2002 in Japan und Südkorea untergegangen. Man müsse laut Deschamps aufpassen und möglicherweise noch mehr von den Spielern fordern. Den eigenen Stärken müsse man aber jedenfalls treu bleiben. "Das Ziel ist natürlich, oben zu bleiben und sich zu verbessern", sagte Deschamps, betonte aber auch: "Der Fußball ist keine exakte Wissenschaft."

Der Coach des entthronten Weltmeisters Deutschlands musste sich ebenfalls noch einmal über das blamable WM-Aus äußern. "Uns haben irgendwie nach der langen Zeit an der Spitze die letzten Prozentpunkte gefehlt, was das Feuer, die Leidenschaft und diese Gier angeht, unbedingt einen Titel gewinnen zu wollen", meinte Joachim Löw. Für die kommenden Jahre kündigte er an, den Umbau voranzutreiben und "neue Impulse setzen" zu wollen.

Die Technische Studien-Gruppe der FIFA, beim Turnier in Russland von Brasiliens früherem Weltmeister-Trainer Carlos Alberto Parreira geleitet, teilte Ergebnisse ihrer Analysen der 64 WM-Spiele mit. Veröffentlicht wird der Bericht aus Rechtegründen aber erst Mitte Oktober. Gesprochen wurde in London unter anderem über die veränderte Rolle der Spielmacher und die gestiegene Bedeutung von Standardsituationen.

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