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Tom Bradys Nachfolger: Die nächste Krönung der Kansas City Chiefs im Super Bowl soll erst der Anfang sein

Die Kansas City Chiefs verteidigten ihren Titel in einem packenden Finale gegen die San Francisco 49ers. Die Dominanz des Teams um Superstar Patrick Mahomes erinnert an Allzeitgrößten im American Football.

Travis Kelces liebste Gratulantin war Freundin Taylor Swift.
Travis Kelces liebste Gratulantin war Freundin Taylor Swift.

Fehler machen, aufstehen, durchhalten und am Ende den großen Sieg erringen - American Football ist wie kaum ein anderer Sport angelegt, um Heldengeschichten im Stile Hollywoods zu schreiben. Der 58. Super Bowl, das Endspiel der National Football League (NFL) in Las Vegas in der Nacht auf Montag, folgte dem Skript - Siegerkuss von Popstar Taylor Swift inklusive.

Kansas City Chiefs auf den Spuren der New England Patriots

Nach frustrierenden drei Vierteln rangen die Kansas City Chiefs die lange tonangebenden, aber fahrlässigen San Francisco 49ers in einem dramatischen Showdown nieder. Superstar Patrick Mahomes fixierte nach mehr als vier Stunden Spielzeit den 25:22-Sieg. Es ist die erste erfolgreiche Titelverteidigung in der NFL seit 2005 und der dritte Triumph der Franchise binnen fünf Jahren. Eine solche Dominanz gab es in diesem Jahrtausend bisher nur durch Tom Bradys New England Patriots.

Die Vince Lombardi Trophy ging erneut an Mahomes und die Chiefs.
Die Vince Lombardi Trophy ging erneut an Mahomes und die Chiefs.

Spätestens mit diesem Coup ist klar: Mahomes und die Chiefs sind die neue Dynastie im American Football. "Ich bin so stolz auf unsere Jungs, das ist legendär", sagte der Quarterback. Der Erfolgshunger des 28-Jährigen ist nicht gestillt. Er sieht erst den Beginn der Vorherrschaft seines Teams. "Wir sind noch nicht fertig." Auch Passempfänger Travis Kelce, der mit seiner Freundin Swift seinen dritten Titel bejubeln konnte, fügte hinzu: "Wir haben jetzt die Chance, es drei Mal in Serie zu schaffen."

Finale als Spiegelbild einer Saison

Das Finale war ein Spiegelbild dieser Saison des Siegers. Kansas City hatte im Grunddurchgang geschwächelt, lief in den Play-offs aber zur Hochform auf und bezwang mit den Baltimore Ravens und den 49ers die über die ganze Saison betrachtet stärksten Teams. Kansas City spielte auch im Finale lange nicht wie ein Champion, war frustriert, wie Kelces Rempler gegen Trainer Andy Reid verdeutlichte, blieb aber im Spiel und zeigte in der Entscheidung seine Klasse.

San Franciscos Durststrecke dauert an

Bitterer wird es für die 49ers wohl nicht. Sie warten weiter auf den sechsten Triumph - und das seit 29 Jahren. Toptrainer Kyle Shanahan bleibt nach der nächsten Finalpleite gegen die Chiefs nach 2020 ungekrönt. Sein hochkarätiger Kader scheint längst reif für den Coup, setzt den finalen Schritt aber nicht. Dass der gut spielende Quarterback Brock Purdy und sein Team den schlagbaren Chiefs nicht enteilten, wird lange schmerzen.

Brock Purdy soll nächstes Jahr den Titel holen.
Brock Purdy soll nächstes Jahr den Titel holen.

Sie dominierten in der ersten Halbzeit, führten wegen Fehlern aber nur 10:3 - trotz eines erfolgreichen Trickspielzugs, bei dem Wide Receiver Jauan Jennings, der später auch als Passempfänger punkten sollte, einen Touchdown-Pass warf. Nach der Halbzeitshow, in der der stimmlich dünne, tänzerisch motivierte Usher ziemlich ins Schwitzen geraten war und ihm Topsängerin Alicia Keys die Show gestohlen hatte, kamen die Teams erst mit Verspätung auf Touren.

49ers geben Spiel aus der Hand

Das Spiel kippte auch dank der Chiefs-Vorteile in den Special Teams. Sie ermöglichten ihren ersten Touchdown durch einen mit Ballglück rückeroberten Punt. Zudem glänzte der makellose Kicker Harrison Butker mit dem bisher längsten Fieldgoal der Super-Bowl-Geschichte, während sich Gegenüber Jake Moody mit einem geblockten Extrapunktversuch ein teures Missgeschick leistete. Am Ende wurden die Defensivreihen müde. Beide Teams punkteten sowohl in ihren Angriffen vor der Verlängerung, die Butker mit einem Kick kurz vor Schluss bescherte, und in der Extraschicht. Weil in dieser Mahomes das Fieldgoal der 49ers aber mit einem Touchdown-Pass auf Mecole Hardman konterte, feierten wieder die Chiefs - und das wohl nicht zum letzten Mal.


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