Vorjahressieger Hollaus hatte mit seiner Startzusage bis zuletzt gezögert. Am Samstag war er auf der 13 Kilometer langen Schleife zwei Mal über den Mönchsberg und hinauf zur Festung Hohensalzburg einsame Klasse und hatte in 51:19 Minuten einen Vorsprung von 50 Sekunden auf Sandor Szabo (HUN) sowie 2:03 Minuten auf Andreas Schindler (GER). "50 Sekunden sind nicht viel auf dieser langen Strecke", sieht er die Gesamtwertung des Amadeus Trail noch lange nicht in trockenen Tüchern. Am Sonntag sind 23 Kilometer über Kapuzinerberg und Gaisberg zu absolvieren.
Trotz der Erfolge fühlt sich Hollaus immer noch als Neuling in der Laufszene: "Im Vorjahr habe ich mich an Hans-Peter Innerhofer orientieren können, heute war ich sehr schnell vorn auf mich allein gestellt. In der zweiten Hälfte habe ich etwas reduziert, weil schon der Sonntag im Hinterkopf war. Vor allem das Bergablaufen wird eine Herausforderung für mich."
Eine Lettin aus Wals jubelte
Schnellste Frau war Lisa Wimmer (GER/1:02:28 Std.) vor der Nightrun-Siegerin vom Freitag, Agata Strausa. Die für das Team Wals startende Lettin war Siegerin der reinen Festungstrail-Wertung und ist keine Unbekannte in Salzburg. Die 33-jährige Schwester von Weitsprung-Staatsmeisterin Inge Grünwald hat bereits im Vorjahr beim Trailrunning Festival groß aufgezeigt. International war sie auf den Langstrecken für Lettland am Start. Da sie Kindheit und Jugend großteils in Salzburg verbrachte, war ihr das Terrain vom Samstag nicht unbekannt: "Hier ist mein Zuhause, weil hier meine Familie ist. Ich bin in Salzburg aufgewachsen und habe meine sportliche Laufbahn bei Union Salzburg begonnen", erzählte Agata nach dem Rennen. Sie feierte im Kreis der ganzen Familie. "Das Schönste ist, dass wir alle zusammen den Nightrun gelaufen sind", erklärte die in Berlin lebende Strausa. Denn hinter "Team Wals" stecken Mutter Dita, Vater Peter und die Geschwister Paul und Inge.