Rund 800 Gäste aus Sport, Wirtschaft und Politik feierten im Terminal 2 des Salzburg Airport mit den SN. Geschäftsführer Maximilian Dasch durfte u. a. Sport-Staatssekretärin Michaela Schmidt begrüßen. Im Mittelpunkt sollten an diesem Abend aber die Sportlerinnen und Sportler stehen.
Leonidas-Sportgala 2025: Das sind die Siegerinnen und Sieger
Die "Salzburger Nachrichten" kürten am Donnerstag bei der Leonidas-Sportgala wieder die besten Sportlerinnen und Sportler des Bundeslandes. Auch in den Kategorien Trainer/Trainerin des Jahres und Rookie des Jahres gab es die begehrten Löwen-Trophäen zu gewinnen. Zum zweiten Mal wurde der Publikumspreis verliehen. Zusätzlich wurde eine Salzburger Sportlegende vor Hunderten Gästen im Terminal 2 am Salzburg Airport für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.


Jan Hörl: Große Sprünge, geniale Sprüche
Skispringer Jan Hörl (vier WM-Medaillen und Platz zwei bei der Vierschanzentournee) holte bei der Leonidas-Sportgala seinen ersten Löwen in Gold. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Stefan Kraft (Skispringen/WM-Silber und -Bronze im Team und Mixed-Team) und Matěj Švancer (Ski-Freestyle/als erster Österreicher Gesamtweltcup-Sieger).
Die große Bühne bei der Salzburger Sportlerwahl gehört einmal mehr einem Skispringer. Jan Hörl ist in die Fußstapfen von Seriensieger Stefan Kraft getreten - und das auf sehr beeindruckende Art und Weise. Der 26-jährige Bischofshofner blickt auf eine Rekordsaison zurück. Bei der nordischen Weltmeisterschaft in Trondheim räumte Hörl ab und gewann in jedem Bewerb, in dem er angetreten ist, eine Medaille. Als Skisprung-Fan hat man dem Pongauer nicht nur aufgrund seiner großen Sprünge in diesem Winter gern zugeschaut, sondern auch wegen seiner genialen Sprüche. "Volle Attacke - Sieg oder Sarg! Das funktioniert bei mir immer am besten", sagte Hörl in Trondheim.

Die Leonidas-Sportgala zum Nachsehen
Vali Höll blieb cool
Bei den Damen gewann erneut Downhill-Ass Valentina Höll (WM-Gold im Downhill und Weltcup-Gesamtsiegerin), diesmal vor Mirjam Puchner (Ski alpin/Abfahrts-WM-Silber in Saalbach-Hinterglemm) und Skibergsteigerin Sarah Dreier (WM-Bronze im Vertical-Bewerb 2025, Weltcupsiegerin im Vertical 2024).
Auf den ersten Blick war bei Mountainbikerin Vali Höll 2024 alles wie immer: Sie wurde Downhill-Weltmeisterin und Weltcupsiegerin, beides bereits zum dritten Mal. Das Heimrennen in Saalfelden-Leogang brachte zum zweiten Mal einen Sieg für sie, nachdem sie dort zuvor jahrelang immer wieder gescheitert war. Auf den zweiten Blick war doch einiges anders. Beispiel Weltmeisterschaft in Andorra: Zuvor war sie bei der Europameisterschaft nicht ganz oben gestanden und "nur" Zweite geworden. "Ich habe nach der EM an mir gezweifelt und nicht daran geglaubt", gestand sie. Umso größer war die Freude über den erneuten WM-Titel: "Drei Mal Gold in Serie - das ist verrückt", sagte Höll.

Oliver David ist Trainer des Jahres
In der Kategorie Trainer des Jahres siegte Oliver David (Eishockey/Meister und Viertelfinale in der Champions Hockey League mit dem EC Red Bull Salzburg) vor Alexander Diess (Skispringen/Stützpunkt-Trainer in Rif von Stefan Kraft und Jan Hörl) und Sarah Flunger (Biathlon/erster Mixed-Staffel-Weltcupsieg für die Schweiz).
Den Job, den Oliver David im Mai 2023 übernommen hat, war zu gleichen Teilen der begehrteste und undankbarste im heimischen Eishockey: Zum einen wurde er Cheftrainer von Red Bull Salzburg, das eben den zweiten Titel in Folge gewonnen hat. Womit wir auch schon bei der Kehrseite der Medaille wären: Zum amtierenden Meister zu wechseln, heißt auch: Man muss den Titel wiederholen, sonst war es ein Rückschritt. Das hat Oliver David gemacht und es war nicht nur ein Titelgewinn, es war eine Play-off-Serie, die in der ohnedies schon langen Salzburger Play-off-Historie Einzug gehalten hat: Denn sowohl das Semifinale gegen Bozen wie auch das Finale gegen den KAC gingen im Vorjahr in ein Spiel sieben - Salzburg gewann beide Herzschlagfinale und holte sich neuerlich den Titel.

Elena Dengg ist Rookie des Jahres
Über den Titel Rookie des Jahres durfte sich Elena Dengg (Judo/Gold bei der U21-WM und Europameisterin in der U23-Klasse) freuen. Bei der Juniorenweltmeisterschaft in Duschanbe (Tadschikistan) sicherte sich die Lungauerin ihre erste Goldmedaille. "Ich hatte Freudentränen in den Augen während der Siegerehrung. Das erste Mal die österreichische Hymne zu hören, war sehr speziell", berichtete Dengg. Es sollte nicht ihre letzte Goldene bleiben. Nur sechs Wochen später war sie bei der U23-Europameisterschaft im polnischen Piła erneut nicht zu schlagen.

Sarah Baumgartner gewann Publikumspreis
Den Publikumspreis erhielt Sarah Baumgartner (Skeleton und Leichtathletik). Das Multitalent hat den zum zweiten Mal vergebenen Preis der Salzburger Sportlerwahl gewonnen, der an den Sportler oder die Sportlerin mit den meisten Stimmen im Onlinevoting geht. Erst vor gut zwei Jahren hat Baumgartner das Skeletonfahren ausprobiert, heute gehört sie schon zu den aussichtsreichsten Hoffnungen in dieser Disziplin. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft in St. Moritz holte die 17-Jährige aus Michaelbeuern Bronze. Das Bewegungstalent lernt schnell, das hat sie schon als vielseitige Leichtathletin bei der Union Salzburg LA bewiesen, die im Stabhochsprung scheinbar spielerisch über die Latte flog. Inzwischen fährt sie zweigleisig. Nach dem Leonidas als Rookie vor zwei Jahren gibt es heuer einen weiteren Löwen für ihre Trophäensammlung.

Anna Veith für Lebenswerk ausgezeichnet
Für das Lebenswerk wurde Ex-Skistar Anna Veith ausgezeichnet. Die Laudatio hielt die Schweizer Skirennläuferin Lara Gut-Behrami. Veiths Lebenswerk zu würdigen ist schon deshalb schwierig, weil man eigentlich nicht genau weiß, wo man anfangen soll. Vielleicht mit dem Detail, das ihr am meisten zu schaffen gemacht hat: Schon mit 16 Jahren galt sie als Jahrhunderttalent und legitime Nachfolgerin von Annemarie Pröll - keine leichte Bürde für eine Sportlerin. Andererseits hat sie sich den Ruf schnell erarbeitet. Mit 17 Jahren gewann sie ihre ersten Europacuprennen und feierte bereits ihr Weltcupdebüt - mittlerweile im ÖSV völlig undenkbar.
2014 dann der Doppelschlag: Olympiasieg (im Super-G von Sotschi) und Gesamtweltcupsieg. Ein Jahr später wiederholte sie ihren Gesamtweltcupsieg, doch da waren schon andere Themen im Vordergrund: Ihr Streit mit ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel entzündete sich vordergründig zwar an Sponsoraktivitäten, hatte jedoch eine viel tiefer gehende Ursache: Es ging um die Frage, wie viel Selbstbestimmung einer Athletin eingeräumt wird. Die Karriere war am Scheideweg, weit mehr noch, als sie sich im Oktober 2015 ihr Knie im Training zertrümmerte. Es gelang ein mühsames Comeback (ohne das eine Skikarriere offenbar gar nicht komplett ist) und Olympiasilber in Pyeongchang 2018. Veith war nicht nur eine Ausnahmeathletin, sie war daneben auch eine Person mit Ecken und Kanten. Ihren eigenen Weg beschrieb sie später so: "Ich dachte: Ich unterwerfe mich dem Verband, das bringt Erfolg. Aber das hat nicht geklappt. Jeder muss seinen Weg suchen."