SN.AT / Sport / Mixed / Rad

Cyclodome Salzburg: Gregor Mühlberger gewinnt Rennrad-Kriterium

Beim Start in das große Radsport-Spektakel in der Salzburger Altstadt am Donnerstag hatte einer der Stars die Nase vorn. Der Wahlsalzburger Gregor Mühlberger holte sich den Sieg.

Gregor Mühlberger auf den letzten Metern vor Marco Haller.
Gregor Mühlberger auf den letzten Metern vor Marco Haller.
Die Frauen in der Hofstallgasse.
Die Frauen in der Hofstallgasse.
Das Feld in den ersten Runden.
Das Feld in den ersten Runden.
Jubel bei Mühlberger.
Jubel bei Mühlberger.

Eine Stadtführung in 70 Sekunden erlebten die Stars beim Rennradkriterium des Cyclodome am Donnerstag in der Salzburger Altstadt. So kurz dauerte eine der 50 Runden vom Residenzplatz über die Route Domplatz-Karajanplatz-Universitätsplatz-Ritzerbogen zurück an jene Stelle, an der sonst die Fiaker auf Kundschaft warten.

In diesem Ambiente glänzte auch der Lokalmatador. Der Plainfelder Dominik Hödlmoser, seit dieser Saison für das Welser Team Felt Felbermayr als Profi unterwegs, wurde von zahlreichen heimischen Fans angefeuert und war stets in der Spitze dabei. "Es macht richtig Spaß, bei dieser Superstimmung daheim zu fahren", sagte der 19-Jährige, der nach einem beherzten Rennen starker Fünfter wurde.

Altmeister Gerhard Schönbacher, der den City Hill Climb am Samstag auf die Festung organisiert, erklärte, worum es bei einem Kriterium geht: "Es wird taktisch gefahren und es ist nicht ganz so ernst wie bei einer Tour-de-France-Etappe." Als Sprint-Spezialist hatte er einst die Kriterien auch wegen der Publikumsnähe geliebt. "Die Berge waren für mich das Schlimme", sagte er. Immerhin schaffte er es auf diese Weise zwei Mal, absichtlich Letzter der Tour de France zu werden. "Dass ich auch oft unter den Top Ten einer Etappe war, vergessen die Leute leider ..."

Die Stars waren am Ende unter sich

Als es nach knapp einer Stunde ins Finish ging, waren aber die in großen Rundfahrten gestählten Topstars unter sich. Der Wahlsalzburger Gregor Mühlberger (Team Movistar), der Kärntner Olympiasechste Marco Haller (Red Bull/Bora Hansgrohe) und der Oberösterreicher Felix Großschartner (Team UAE) zeigten dem Publikum in den letzten fünf Runden eine große Show und setzten sich vom Rest des Feldes ab.

Großschartner ahnte, dass er in einem Zielsprint nur die Hinterräder sehen würde: "Ich bin ein Berg- und Zeitfahrspezialist. Deshalb habe ich versucht, etwas früher wegzufahren. Aber der Gregor als Salzburger hat eben auch die besseren Streckenkenntnisse ..." Mühlberger hatte auch mehr Körner übrig, brachte schon vor der letzten Kurve die entscheidenden Meter zwischen sich und die Konkurrenten und jubelte mit hochgerecktem Arm auf der Ziellinie.

"Wie auf den Champs-Élysées"

"Das ist etwas ganz Besonderes für mich hier in Salzburg", sagte Mühlberger. "Wenn man in die Zielkurve vor dem Dom einbiegt, ist das wie bei der Tour de France auf den Champs-Élysées", schwärmte er. Und auch Petrus war am Donnerstag Radfan und ließ es erst nach dem Rennende regnen - tückisch nasses Pflaster hatte sich niemand gewünscht.

Die erste Siegerin des Tages hieß Elisa Winter. Die Fahrerin vom Union Raiffeisen Radteam Tirol setzte sich im Frauenrennen in der letzten von 40 Runden von ihren Konkurrentinnen ab. So kurz das Rennen war, so herausfordernd war es auch. "Die Kurven und das Pflaster sind nicht zu unterschätzen, meine Finger sind ganz taub", sagte Winter. "Es war ein sehr technisches Rennen. Ich wollte mich mit einer Kollegin zusammen schon früher absetzen, aber das ist nicht aufgegangen. Plan B war der Zielsprint." Ein weiteres Kriterium war der starke Wind aus unterschiedlichen Richtungen. Worauf sie sich nach dem Rennen freute? "Auf ein gutes Essen und mit den Teamkolleginnen feiern und dann zusammen ausrücken und den Tag genießen."

Eine unerwartete Pause bescherte schon nach drei Runden eine Unterbrechung - eine Fahrerin war wegen Kreislaufproblemen gestürzt.

Für Charity-Partner "Wings for Life" konnten am Donnerstag 18.000 Euro gesammelt werden. Zwei Räder im Leoparden- und im Zebra-Look, die vom Salzburger Künstler Kowalski entworfen wurden, kamen zur Versteigerung.

Weiter geht es beim Cyclodome am Freitag (ab 13.30 Uhr) mit dem Eliminator-Rennen der Mountainbiker.

Alle Ergebnisse vom Cyclodome

Das Kriterium zum Nachschauen:


SPORT-NEWSLETTER

Jetzt anmelden und wöchentlich die wichtigsten Sportmeldungen kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.